Sir Alfred Joseph Hitchcock (1899-1980) gehört zu den bekanntesten Regisseuren des 20. Jahrhunderts, der mit seinen Thrillern („Das Fenster zum Hof“, „Psycho“, Die Vögel“, „Frenzy“) das gesamte Genre revolutionierte und maßgeblich prägte. Gänzlich unbekannt ist, dass Sir Alfred in seiner Freizeit »zur Entspannung vom Filmdreh« ein überaus talentierter Komponist war, der immerhin drei Streichquartette, zwei Klaviersonaten, ein gutes Dutzend Lieder und sogar eine Sinfonie geschrieben hat.
Diese »nur für den Privatkreis« bestimmten Werke blieben lange Zeit nach seinem Tod vergessen, bis sie vom italienischen Musikwissenschaftler Antonio Tascapane wiederentdeckt wurden. Gemeinsam mit dem bekannten Filmmusik-Arrangeur Primo Pesce orchestrierte er die nur als Klavierauszug vorliegende Sinfonie „Cigar“ (ein Hitchcock-typisches Augenzwinkern gen Winston Churchill, dem die Sinfonie zum Kriegsende gewidmete war) und hat sie für die demnächst bei Brilliant Classics erscheinende CD mit dem Londoner Royal Cinematic Orchestra als Weltersteinspielung aufgenommen.
Hitchcock erweist sich als talentierter, typische britischer Komponist, der in seiner Musik spätromantische Einflüsse von Elgar und (vor allem im 2. Satz, dem „Andante in moto“) des jungen Britten erkennen lässt. Seine rund 50-minütige Sinfonie ist mehr als ein Kuriosum, sie ist der Beleg für das mannigfache Talent eines erstaunlichen Künstlers.
Die CD Alfred Hitchcock: Symphony No. 1 „Cigar“ des Royal Cinematic Orchestra unter Antonio Tascapane erscheint am 4. Mai 2014 demnächst auf Brilliant Classics (142014) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links noch nicht verfügbar) vorbestellt werden.