Alte Schätzchen, neu aufgelegt: Dvořák · Mendelssohn · Saint-Saëns

Brilliant Classics Logo 500pxZu den Erfolgsgeheimnissen von Brilliant Classics gehörten von Anfang an die preisgünstigen Wiederveröffentlichungen bewährter Aufnahmen in Lizenz renommierter Labels. In den letzten Jahren hat der Anteil an Eigenproduktionen bei Brilliant Classics deutlich zugenommen – nur so sind interessante Veröffentlichungen mit Material abseits des üblichen Katalogs möglich – dennoch werden Monat für Monat nach wie vor interessante (und teilweise lange vergriffene) Aufnahmen wiederveröffentlicht.

Als Beispiel für die hochwertigen „Alten Schätzchen“, die man jetzt (wieder) im Brilliant-Classics-Programm findet, stelle ich hier drei hervorragende Doppel-CDs mit romantischen Highlights von Dvořák, Mendelssohn und Saint-Saëns vor.

Saint Louis Symphony Orchestra, Walter Susskind – Antonín Dvořák: Complete ConcertosNahezu alle Konzerte von Antonín Dvořák (1841-1904) in zeitlosen Einspielungen des Saint Louis Symphony Orchestra unter Walter Susskind liegen jetzt (wieder) auf einer preisgünstigen Doppel-CD vor. Die guten Stereo-Aufnahmen von 1974 und 1975 erschienen ursprünglich auf dem US-Label Vox. Beim Violinkonzert in a-Moll op. 53 glänzt Ruggiero Ricci als Solist; der heutzutage zu Unrecht vergessene Rudolf Firkušný ist beim Klavierkonzert in g-Moll op. 33 zu hören; Zara Nelsova übernimmt den Solopart beim berühmten Cellokonzert in h-Moll op. 104. Zwar fehlen einige Jugendwerke Dvořáks, dafür sind die Romanze in f-Moll op. 11 und die „Mazurek“ op. 49 für Violine und Orchester sowie die „Waldesruhe“ op. 68/5 und das  Rondo in g-Moll op. 94 für Violoncello und Orchester enthalten.

Mein Tipp: Eine günstigere und qualitativ so hochwertige Einspielung der Konzerte Dvořáks (Jugendwerke ausgenommen) ist auf dem Markt kaum zu finden. Die Doppel-CD kann für kleines Geld bei amazon.de oder jpc.de oder im Fachhandel erworben werden.

Walter Weller / Kurt Masur – Felix Mendelssohn Bartholdy: A Midsummer Night's Dream, OverturesNeben den Sinfonien, der Kammermusik und den Konzerten von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), sind es vor allem seine Konzertouvertüren und die Melodien aus dem „Sommernachtstraum“, die sich heute nach wie vor größter Beliebtheit erfreuen. Im Brilliant-Classics-Programm findet man eine Doppel-CD mit der vollständigen Bühnenmusik für „Ein Sommernachtstraum“ op. 61 (und nicht nur der Ouvertüre op. 21) und nahezu alle Ouvertüren Mendelssohns (es fehlt lediglich die Ouvertüre zur „Harmoniemusik“ op. 24) in hervorragenden Einspielungen der beiden Romantik-Spezialisten Walter Weller (mit dem Royal Scottish National Orchestra) und Kurt Masur (mit dem Gewandhausorchester Leipzig) zusammen. Die Aufnahmen entstanden 1974 in Leipzig und 1992 in Glasgow, ursprünglich für die Label Eterna und Collins Classics.

Mein Tipp: Zwei Dirigenten, die den romantischen Gestus verinnerlicht haben und eine Klangkultur pflegen, die gerade für die facettenreiche Musik Mendelssohns unerlässlich ist. Die Doppel-CD kann man sehr günstig (unter 10 Euro!) bei amazon.de oder jpc.de bestellen oder im Fachhandel erwerben.

Gabriel Tacchino · Orchestra of Radio Luxembourg, Louis de Froment – Camille Saint-Saëns: Piano ConcertosAußerhalb Frankreichs gehört Camille Saint-Saëns (1835–1921) zu den meist unterschätzten Komponisten der Romantik. Heutzutage sind nur wenige Stücke von ihm wirklich bekannt (vor allem „Der Schwan“ aus dem „Karneval der Tiere“ und die „Orgelsinfonie“). Ein Großteil seines immens großen, alle Genres umspannenden Œuvres bleibt außerhalb der frankophonen Welt leider vom Publikum weitgehend unbeachtet. Im Brilliant-Classics-Katalog findet man neuerdings (wieder) eine Doppel-CD mit den fünf Klavierkonzerten Saint-Saëns‘ in hervorragenden Einspielungen des französischen Pianisten Gabriel Tacchino mit dem Orchestra of Radio Luxembourg unter der Leitung von Louis de Froment zusammen, die in den 1970er Jahren ursprünglich für das US-Label Vox entstanden. Sie widerlegen das Vorurteil, dass Saint-Saëns‘ Musik altmodisch sei und offenbaren einen wandlungsfähigen Komponisten mit Talent für Melodien, ausgefeilten Instrumentierungen und überraschenden Einfällen.

Laut dem Musikblog „The Listener“ sind sie »allemal so gut, wie die Previn-, Dutoit- und Plasson-Ausgaben dieser Werke« und überzeugen durch »begeisternde Qualitäten auf den Gebieten der Rhythmik, der Akuratesse und vor allem der spürbaren Spielfreude aller Beteiligten«. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Die Doppel-CD gibt es bei amazon.de oder jpc.de und natürlich im Fachhandel.

Kommentare sind geschlossen.