Anders als die meisten Kollegen seiner Zeit begann der italienische Komponist Tomaso Albinoni (1671–1751) seine Karriere als ‘dilettante’ (zu Deutsch: Amateur). Im Hauptberuf arbeitete er zunächst in der väterlichen Papierwaren- und Spielkartenmanufaktur (Spielkarten waren damals ein beliebter Gebrauchsgegenstand). Erst nach dem Tod des Vaters widmete er sich ganz der Musik. Das Unternehmen wurde zwischen den drei Söhnen aufgeteilt und ging bald darauf bankrott. Die Tomaso zustehenden Einkünfte aus dem Unternehmen fielen weg, doch glücklicherweise hatte er sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen guten Namen als Komponist von zahlreichen Opern, Kantaten und eleganter Instrumentalmusik gemacht.
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Schlagwort-Archive: 18. Jahrhundert
Stefano Molardi – Johann Sebastian Bach: Complete Organ Music – Volume I
Eine Neuaufnahme des Gesamtwerks für Orgel von von Johann Sebastian Bach (1685–1750) ist selbst heutzutage, da es an Bach-Einspielungen wahrlich nicht mangelt, ein besonderes Ereignis. Wer sich dieser Herausforderung stellt, muss sich an einer teilweise beachtlichen Konkurrenz messen lassen: Rund ein Dutzend Gesamteinspielungen sind derzeit als Einzel-CDs oder als Boxed-Sets auf dem Markt, teilweise mit namhaften Interpreten.
Der italienische Organist Stefano Molardi hat sich für seine Reise durch Bachs Orgelwelt vorgenommen, das Hörerlebnis des Musikfreundes in den Mittelpunkt zu stellen. Aus dem Orgelwerk Bachs will Molardi CD für CD eigenständige Recitals zusammenstellen, die die verschiedenen Aspekte der vielseitigen Kompositionen beleuchten. Immerhin macht die Orgelmusik rund ein Fünftel des Bachschen Gesamtwerkes aus und wurde über einen Zeitraum von rund 40 Jahren geschrieben.
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Brilliant-Classics-CDs im Forum für Alte Musik ‚Prospero‘ vorgestellt
Das ‚Prospero‘-Forum für Alte Musik ist mehr als bloß ein Diskussionsforum für Freunde der (Alten) Musik. Mit viel Sachverstand und Schreibtalent stellt Admin Michael Weil aktuelle und ältere CDs aus dem (weiten) Bereich der Alten Musik vor, vorzugsweise auf Originalinstrumenten eingespielt. Jetzt gab es mal wieder ein großes Update mit Brilliant-Classics-Veröffentlichungen …
Als erstes nahm sich Michael Weil das bereits 2010 erschienene CD mit den „Concerti con organo obbligato“ von Antonio Vivaldi (Brilliant Classics 94059, → amazon.de | → jpc.de, EAN: 5028421940595) vom italienischen Ensemble L’Arte Dell’Arco unter mit dem Organisten Roberto Lorregian vor. Er schreibt:
»Vivaldis Konzerte sind ein kleiner, aber beachtenswerter Baustein in der Rekonstruktion der frühen Geschichte der Musik mit konzertierender Orgel – und besser als L’Arte dell’Arco kann man das nicht spielen – unbedingt empfehlenswert!«
Als nächstes widmete er seine Aufmerksamkeit den populären Mandolinen- und Lauten-Konzerten Vivaldis, abermals in einer Einspielung des Ensembles L’Arte Dell’Arco unter Federico Gugliemo (Brilliant Classics 93810, → amazon.de | → jpc.de, EAN: 5028421938103). Er resümiert:
»Auch hier kann ich wieder nur feststellen, das man das alles kaum besser spielen kann – diese Stücke wurden (ausser dem Cembalokonzert) schon öfter eingespielt, klingen hier aber frischer denn je.«
Als dritte und letzte Brilliant-Veröffentlichung besprach er bei seinem letzten Update die “Clavier-Sonaten für Kenner und Liebhaber” Wq.55-59, 61 von Carl Philipp Emanuel Bach (Brilliant Classics 94486, → → amazon.de | → jpc.de, EAN: 5028421944869) von Pieter-Jan Belder:
»Er hat eine ausgeprägte Affinität zu dieser Musik und spielt mit der angemessenen Palette von kontemplativem bis temperamentvollem Ansatz, immer passend und frisch. (…) eine stattliche Menge Musik zum unschlagbar günstigen Preis in sehr guter Interpretation geboten. Belders Herangehensweise an diese Musik ist spielerisch immer überzeugend.«
Musica Amphion, Pieter-Jan Belder – Carl Philipp Emanuel Bach: Harpsichord Concertos
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), der bekannteste und erfolgreichste der vier komponierenden Bachsöhne, war ein umsichtiger Nachlassverwalter und Herausgeber der Musik seines Vaters; musikalisch beging C. P. E. Bach in seiner Musik allerdings eigene, zeitgemäße Wege. Seine empfindsame Klangsprache entsprach einem neuen Selbstverständnis des Menschen, das dessen Individualität und Emotionalität in den Mittelpunkt stellte. Nicht das Jenseits stand im Mittelpunkt menschlichen Strebens, sondern authentische Lebenserfahrungen im Diesseits.
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Carl Philipp Emanuel Bach Edition in der ‚Operalounge‘ vorgestellt
Rechtzeitig zum heutigen 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach (* 8. März 1714 in Weimar; † 14. Dezember 1788 in Hamburg) ist auf Operalounge.de eine Besprechung der Carl Philipp Emanuel Bach Edition erschienen. Das ‚leidenschaftliche, bissige und aktuelle‘ Internetmagazin (Selbstbeschreibung) freut sich über die ›wahrlich üppige Edition auf 30 CDs‹ und lobt die »repräsentative Auswahl« deren Schwerpunkte entsprechend der kompositorischen Tätigkeit des zweiten Bachsohnes gesetzt sind.
Der Rezensent Peter Sommeregger resümiert:
»Der „junge“ Bach war zweifellos einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit und ein Bindeglied zwischen dem Barock und der Wiener Klassik (…) Manche musikalische Einfälle sind richtige „Ohrwürmer“, so zum Beispiel die Hamburgische Symphonie in G und das Flötenkonzert in E. Weit über 200 Jahre alt, aber von einer Lebendigkeit und einem Charme, die sofort gute Laune machen.«
Die vollständige Besprechung kann man hier aufrufen.
Die 30-CD-Box Carl Philipp Emanuel Bach Edition ist am 22. November 2013 auf Brilliant Classics (94640) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.
Zwei aktuelle C.-P.-E.-Bach-Veröffentlichungen von Brilliant Classics bei mdr Figaro vorgestellt
Passend zum anstehenden großen Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Jubiläum – diese Woche jährt sich am 8. März sein 300. Geburtstag – steht die dieswöchige Ausgabe der Neue-CDs-Kolumne „Take 5“ beim mitteldeutschen Kultursender mdr Figaro ganz im Zeichen des ‚Hamburger‘ Bachs. Erfreulicherweise stammen gleich zwei der fünf von Redakteur André Sittner vorgestellten Neuveröffentlichungen aus dem Hause Brilliant Classics.
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Collegium Pro Musica, Stefano Bagliano – Carl Philipp Emanuel Bach: Recorder Concertos · Chamber Music
Nach der Wichtigkeit von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) für die Musik befragt, soll Mozart geantwortet haben: »Er ist der Vater, wir sind die Bub’n.« Dieses prägnante Zitat verdeutlicht, wie eng sich die Wiener Komponisten dem ‘Hamburger Bach’ verbunden fühlten und wie stark der Einfluss auf ‘seine Kinder’ gewesen sein muss. Ohne Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) wären die Virtuosität und Empfindsamkeit, die Innovationslust und Natürlichkeit der Wiener Klassik undenkbar.
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Simone Stella – Johann Adam Reincken: Complete Harpsichord and Organ Music
Johann Adam Reincken (1643?‐1722) war ein holländisch-deutscher Komponist, Organist und Gambist, der als wichtiger Vertreter der Norddeutschen Orgelschule einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die musikalische Entwicklung des deutschen Spätbarocks hatte. Niemand Geringeres als der junge Bach wanderte 1701 von Lüneburg nach Hamburg (immerhin gute 50 km!) um sich bei Reincken im Orgelspiel weiterbilden zu lassen.
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Drei aktuelle Brilliant-Classics-Veröffentlichungen im Forum für Alte Musik ‚Prospero‘ vorgestellt
Das ‚Prospero‘-Forum stellt immer fachkundig neue und ältere CDs aus dem Bereich Alte Musik vor. Admin Michael Weil hat sich mal wieder einen Stapel neuer CDs vorgenommen, darunter erfreulicherweise auch drei (mehr oder minder) aktuelle Brilliant-Classics-Veröffentlichungen.
Zum aktuellen Simone-Stella-Album mit sämtlichen Werke für Cembalo & Orgel von Johann Adam Reincken (Brilliant Classics 94606, → amazon.de | → jpc.de, EAN: 5028421946061) schreibt er:
»… eine rundum gelungene und empfehlenswerte Aufnahme, und ideal, um den Tastenmeister Reincken preiswert kennen zu lernen.
Auf Stellas angekündigte Aufnahme der kompletten Tastenwerke von Walther freue ich mich schon …«
Über das im November erschienene Album mit Fugen, Ouvertüren, Präludien & Suiten für Cembalo von Georg Philipp Telemann (Brilliant Classics 94337, → amazon.de | → jpc.de, EAN: 5028421943374) von Roberto Loreggian resümiert er:
»[Loreggian] findet grundsätzlich immer den richtigen Tonfall für die einzelnen Sätze, stellt vor allem Telemanns musikalischen Witz sehr schön dar; sein mächtig klingendes Cembalo erweist sich als eine sehr gute Wahl (…) Man sollte diese fünfeinhalb Stunden Musik nur nicht am Stück, sondern in kleinen Portionen geniessen, oder abwechselnd mit Musik in anderen Besetzungen oder von anderen Komponisten, dann offenbart sie ihre Qualitäten am besten.«
Zuletzt bespricht er bei seinem aktuellen Rezensions-Update auch noch die bereits im März 2012 erschienene 3-CD-Box mit den Preussischen Sonaten op. 1 und den Württembergischen Sonaten op. 2 von Carl Philipp Emanuel Bach (Brilliant Classics 94320, → amazon.de | → jpc.de, EAN: 5028421943206) von Pieter-Jan Belder:
»Seine Instrumente (…) sind gut gewählt und aufgenommen, er fühlt sich hörbar wohl in dieser Musik, alles klingt bei ihm logisch und organisch, sanglich oder auch grüblerisch, wo es jeweils angebracht ist. (…) ich bin mit dieser Aufnahme rundum zufrieden. Für den Musikfreund mit kleinerem Budget eine ausgezeichnete Gelegenheit, diese Stücke kennenzulernen.«
»Antonio Vivaldi: The Four Seasons« von Erik Bosgraaf im Klassikblog “Ouverture” besprochen
Die “Vier Jahreszeiten” von Antonio Vivaldi (1678-1741) gehören heute zu den populärsten Werken der gesamten Musikgeschichte und sind längst ein Teil unserer populären Gegenwartskultur geworden. Eines der Geheimnisse des zeitlosen Erfolges der “Vier Jahreszeiten” ist mit Sicherheit die Wandlungsfähigkeit der Konzerte. Vivaldis musikalische Einfälle sind so facettenreich, dass es immer wieder neue, in sich schlüssige Interpretationen geben kann, dass immer wieder neue Arrangements geschrieben werden können.
Der niederländische Ausnahme-Blockflötist Eric Bosgraaf hat vor kurzem seine Fassung der Konzerte für Blockflöte und Streichorchester vorgestellt. Die Produktion wurde nun im bekannten Klassikblog Ouverture kurz besprochen. Dort kann man nachlesen:
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