Angelo Marchese · Alberto Mesirca · Cristiano Porqueddu – Angelo Gilardino: Guitar Concertos

Angelo Gilardino (*1941) ist ohne jeden Zweifel der derzeit wichtigste und bekannteste Komponist für Gitarrenmusik in Italien. Seine Klangsprache wurzelt tief in den mediterranen Landschaften und Traditionen; seine Kompositionen sind allerdings oft von Literatur und Malerei inspiriert, ohne Programmmusik zu sein. Nicht zuletzt durch seine bei Brilliant Classics veröffentlichten Solowerke für Gitarre (Brilliant Classics 8886, 9285, 9427) hat er sich international einen Namen als einer der interessantesten italienischen Komponisten der Gegenwart gemacht.
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Jeroen van Veen – Ludovico Einaudi: Waves – The Piano Collection

Ludovico Einaudi, Dezember 2012 (CC BY-SA 3.0 - http://bit.ly/CCBYSA) Die Musik des italienischen Pianisten und Komponisten Ludovico Einaudi (*1955) gehört zu den bemerkenswertesten Phänomenen der Gegenwart. Seine betont simpel gehaltenen Kompositionen für Klavier sprechen eine breite Hörerschicht weit über die Grenzen der (sogenannten) klassischen Musik an. Während Puristen seinen populären Klängen äußerst skeptisch gegenüberstehen, feiern ihn andere als „Satie des 21. Jahrhunderts“. Einaudi trifft mit seinen zurückhaltenden Kompositionen den Zeitgeist: Sie sind ein Ausgleich gegen den Stress und die Hektik in einer immer schneller werdenden Welt. Auf die Komplexität des Alltags wirkt Einaudis Musik wie ein beruhigendes Gegenmittel.
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Modo Antiquo, Federico Maria Sardelli – Federico Maria Sardelli: Baroque Concertos · Psalm · Chamber Music

Federico Maria Modo Antiquo, Federico Maria Sardelli - Sardelli: Baroque Concertos · Psalm · Chamber MusicDer aus dem toskanischen Livorno stammende Federico Maria Sardelli (*1963) hat sich als Dirigent seines Ensembles Modo Antiquo einen Namen als herausragender Interpret der Musik Vivaldis und Scarlattis gemacht. Für prestigeträchtige Labels wie Naïve, Deutsche Grammophon, cpo und Tactus hat er mit Weltstars wie Sandrine Piau, lldebrando d’Arcangelo, Ann Hallenberg und Paul Agnew zusammengearbeitet. Seine Aufnahmen wurden bereits zweimal für einen Grammy Award nominiert, und er ist Herausgeber zahlreicher kritischer Notenausgaben der Werke Vivaldis. Darüber hinaus ist Sardelli ein in Italien bekannter satirischer Schriftsteller und Zeichner. Als Komponist hingegen ist er bisher weitgehend unbekannt.
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Erik Bosgraaf & Yuri Honing: Hotel Terminus

Erik Bosgraaf; Photo © Marco Borggreve (marcoborggreve.com)Der Niederländer Erik BosgraafEin verhexender Blockflötist« – The Guardian) gehört zu den derzeit besten und abwechslungsreichsten Blockflötisten der Welt und als einer der derzeit überzeugendsten und authentischsten Interpreten Alter Blockflötenmusik der Renaissance und des Barocks. Doch in Bosgraaf steckt deutlich mehr: Als Künstler einer neuen Generation, die in der Pop-Kultur groß geworden ist, hat er sich eine bemerkenswerte Bandbreite erhalten: Er glänzt als Solist bei Vivaldis Blockflöten-Konzerten ebenso wie als Gast einer Dance-Music-Produktion oder als Solist bei diversen Uraufführungen zeitgenössischer Werke. Mit dem niederländischen Musikpreis (Nederlandse Muziekprijs) erhielt er in seiner Heimat die höchste staatliche Auszeichnung seiner Zunft, für ihn offenbar Ansporn genug, nicht in Wiederholungen zu erstarren.
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Fabio Mureddu · Davide Alogna · Giorgio Mirto · Duo Bonfanti · Quartetto Indaco · Le Cameriste Ambrosiane, Dario Garegnani – Giovanni Albini: Musica ciclica

Giovanni Albini (*1982), eine der interessantesten Figuren unter den jungen italienischen Komponisten, ist fasziniert von der Verknüpfung von Mathematik mit musikalischen Strukturen. In seiner (zumeist) tonalen, fest in der westlichen Tradition verwurzelten Musik experimentiert er mit den Möglichkeiten kleinste musikalische Partikel (eine Tonleiter, ein Akkord, ein Dreiklang) mittels der universellen Regeln der Mathematik zu umfangreichen Kompositionen zu entwickeln.
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Amber Docters van Leeuwen & Taisiya Pushkar: Flavours – Music for Cello and Piano (Debussy · Schnittke · Beethoven · Van Breen)

Die Cellistin Amber Docters van Leeuwen gehört zu den hoffnungsvollsten musikalischen Talenten der Niederlande. Amber Docters van Leeuwen & Taisiya Pushkar: FlavoursSie schloss ihre Ausbildung am königlichen Konservatorium in Den Haag cum laude ab und setzte dann ihre Studien an der Stony Brook University und an der Manhattan School of Music fort. In ihren Programmen kombiniert sie klassische Musik mit zeitgenössischer Pop- und Rockmusik. Sie hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen, darunter im Jahre 2008 den ersten Preis der renommierten Amsterdam Cello Biennale. Mehrfach hat sie mit bedeutenden Künstlern wie Bobby McFerrin, dem belgischen Jazzpianisten Jef Neve und dem puerto-ricanischen Popsänger Gabriel Rios zusammengearbeitet.

Ihre Vielseitigkeit ist Teil ihres modernen künstlerischen Selbstverständnisses ohne Scheuklappen und Vorurteile und spiegelt sich auch – trotz eines rein ‚klassischen‘ Programms – in ihrem Debütalbum „Flavours“ nieder, das nun bei Briilliant Classics erschienen ist.
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Jonathan Goldstein – Cyclorama

Jonathan Goldstein - CycloramaDer Brite Jonathan Goldstein ist einer der wichtigsten Figuren der heimischen Filmmusik-Szene und wirkte in den letzten Jahren als Komponist, Dirigent oder Arrangeur bei zahlreichen Soundtracks, Fernsehproduktionen, Theaterproduktionen und Werbefilmen mit. Trotz zahlreicher Auszeichnungen bei Branchen-internen Awards (Music and Sound Awards, British Television Advertising Craft Awards, Ivor Novello Awards, D&AD Awards, IVCA Awards) ist sein Name dem breiten Publikum der Musikhörerschaft bisher unbekannt, auch wenn seine Musik – zumindest im englischsprachigen Raum – bereits von vielen Millionen Fernsehzuschauern in der Werbung gehört wurde.

Das könnte sich sehr bald ändern, denn nun hat Jonathan Goldstein bei Brilliant Classics sein überaus gelungenes Solo-Debüt als Komponist (und Musiker und Dirigent) „Cyclorama“ vorgelegt. Unüberhörbar profitiert der Debütant auf dem Album von seinen Erfahrungen als professioneller Komponist und von seinen Kontakten zu hochkarätigen Musikern…
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Cristiano Porqueddu: Angelo Gilardino – 20 studi facili (for guitar)

Cristiano Porqueddu: Angelo Gilardino - TranscendentiaAngelo Gilardino (*1941) ist derzeit der profilierteste Komponist für zeitgenössische Gitarrenmusik in Italien. Die Veröffentlichung seiner “Transcendentia”-Sammlung mit Etüden für Gitarre (Brilliant Classics 8886, 2010) sorgte für einige Aufmerksamkeit in Gitarristen-Kreisen, nicht nur wegen ihrer Bandbreite und der teilweise sehr anspruchsvollen technischen Schwierigkeiten, sondern auch wegen des Solisten Cristiano Porqueddu. Der von der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien stammende Gitarrist (Jahrgang 1975) empfahl sich mit seinem makellosem Spiel nachdrücklich für zukünftige Projekte.
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Giorgio Mirto: Chamber Works with Guitar

Man soll sich das Beste ja nicht immer bis zuletzt aufheben (singt Herbert Grönemeyer in „Kopf hoch, tanzen“), Giorgio Mirto - Chamber Works With Guitardoch im Falle des italienischen Komponisten und Gitarristen Giorgio Mirto hat man sich bei Brilliant Classics nicht an diesen gut gemeinten Rat gehalten. Und das bedeutet wiederum für den Musikfreund, dass Mirtos Diskografie um ein weiteres absolutes Highlight erweitert worden ist. Nachdem er 2011 mit dem Album „Historias sin palabras“ (Brilliant Classics 9209) sich als einer der besten Interpreten des bekannten zeitgenössischen argentinischen Komponisten Maximo Diego Pujol (*1957) empfahl und sich dann vor einigen Wochen auf “Nocturnes for Guitar” (Brilliant Classics 9258, s. → Besprechung) als wandelbarer Interpret zeitgenössischer Komponisten präsentierte, stellt er auf seinem neuen Album „Chamber Works with Guitar“ erstmals ausschließlich eigene Kompositionen vor. Nach neun Alben als Interpret rückt zum ersten Mal der Komponist Giorgio Mirto in den Vordergrund. Und der ist mindestens ebenso interessant, wie der Interpret.
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Giorgio Mirto: Nocturnes for Guitar

Wer (wie ich) am späten Abend besonders gerne den Tag Revue passieren lässt und dabei passende Musik hört, quasi als Soundtrack, der sollte unbedingt in die nun erscheinende CD des italienischen Komponisten und Gitarristen Giorgio Mirto hineinhören. In den vergangenen Jahren hat sich Mirto als versierter Interpret moderner Gitarrenmusik hervorgetan. Insbesondere sein Album mit den „Historias sin palabras“ (Brilliant Classics 9209, 2011 erschienen) des derzeit bekanntesten zeitgenössischen argentinischen Komponisten Maximo Diego Pujol (*1957) erregte in Fachkreisen Aufmerksamkeit.

Giorgio Mirto: Nocturnes for GuitarAuch auf seinem neuen Album “Nocturnes for Guitar” spielt Mirto Werke bekannter zeitgenössischer Gitarrenmusik-Komponisten wie eben Pujol, Ángel E. Lasala (1914-2000), Andrew York (*1958) und des bedeutenden Filmmusik-Komponisten Miklós Rózsa (1907-1995). Von letzterem ist der bezaubernde Valse crepusculaire zu hören, der durch den Film “Providence” (1977) bekannt wurde. Darüber hinaus hat Mirto Stücke der hierzulande wenig bekannten italienischen Komponisten Livio Torresan (*1956), Roberto Manca (*1963), Rosolino Di Salvo (*1970), Giorgio Signorile (*1962) und Giovanni Albini (*1982) sowie erstmalig eigene Kompositionen aufgenommen.
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