Various: Shostakovich Edition – Fast vollständiger Überblick über Dmitri Shostakovichs Werk

Dmitri ShostakovichDmitri Dmitriyevich Shostakovich (russisch Дмитрий Дмитриевич Шостакович, 1906–1975) gilt, neben Sergei Prokofiev, als der bedeutendste und bekannteste russische Komponist der Sowjet-Ära. Sein umfangreiches Werk deckt quasi alle Genres ab und ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklungen der Sowjetunion. Shostakovichs Œuvre ist geprägt von der Gratwanderung zwischen seinem sich stets weiter entwickelnden, progressiven Personalstil und der scheinbaren Anpassung an der staatlich verordneten Ästhetik des sozialistischen Realismus. Die Notwendigkeit seine eigentlichen Intentionen in seinen Kompositionen zu verschlüsseln um der Gängelung durch die stalinistischen Kultur-Apparatschiks zu entgehen, prägten einen ambivalenten Stil, der die intimste Melancholie hinter dem Trivialen verbarg, der dem staatlich verordneten, vordergründigem Optimismus und Frohsinn mit unterschwelligem, beißendem Spott begegnete. Wie bei Matrjoschka-Puppen steckt Shostakovichs eigentliche Aussage oft unter einer vordergründigen Hülle.
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Heute vor 106 Jahren…

Dmitri ShostakovichHeute vor 106 Jahren, am 25. September 1906, wurde in Sankt Petersburg der Pianist und Komponist Dmitri Dmitriyevich Shostakovich (1906-1975) als Sohn eines Ingenieurs und einer Pianistin geboren. Shostakovich gilt heute, neben Sergei Prokofiev, als der bedeutendste und bekannteste russische Komponist der Sowjet-Ära.

Seine Musik ist geprägt von der Gratwanderung zwischen seinem sich stets weiter entwickelnden, progressiven Personalstil und der scheinbaren Anpassung an der staatlich verordneten Ästhetik des sozialistischen Realismus. Um nicht Verfolgung und Berufsverbote zu provozieren, verschlüsselte er intimste Melancholie, Resignation, beißenden Spott und Freigeistigkeit hinter plakativen Trivialitäten. Er schrieb gelegentlich sogar Gefälligkeitskompositionen für das Regime. Viel häufiger widmete er seine Werke wichtigen Exponenten des Regimes oder stellte sie unter ein linientreues Motto (beispielsweise die Oktoberrevolution), um von der eigentlichen Aussage abzulenken.
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Brilliant Classics: Neuheiten im Oktober 2012

Brilliant Classics LogoJeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen und enzyklopädische Sammler-Editionen. Wie jeden Monat möchte ich auch dieses Mal über alle kommenden Neuheiten im Brilliant-Classics-Programm informieren. Alle in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen am 28. September 2012 in den Handel.

Einen Teil der hier vorgestellten Titel werde ich dann im Laufe der folgenden Wochen noch genauer unter die Lupe nehmen.
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Brilliant Classics: Neuheiten im September 2012

Brilliant Classics LogoJeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen und enzyklopädische Sammler-Editionen. Wie jeden Monat möchte ich auch dieses Mal über alle kommenden Neuheiten im Brilliant-Classics-Programm informieren. Alle in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen am 31. August 2012 in den Handel.

Einen Teil der hier vorgestellten Titel werde ich dann im Laufe der folgenden Wochen noch genauer unter die Lupe nehmen.
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Heute vor 37 Jahren…

Dmitri ShostakovichHeute vor 37 Jahren, am 9. August 1975, verstarb in Moskau der Pianist und Komponist Dmitri Shostakovich (1906-1975). Der Sohn eines Ingenieurs und einer Pianistin gilt, neben Sergei Prokofiev (1891-1953), als der bedeutendste und bekannteste russische Komponist der Sowjet-Ära. Sein umfangreiches Werk deckte quasi alle Genres ab und ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklungen der Sowjetunion. Shostakovichs Musik war geprägt von der Gratwanderung zwischen seinem sich stets weiter entwickelnden, progressiven Personalstil und der scheinbaren Anpassung an der staatlich verordneten Ästhetik des sozialistischen Realismus. Um nicht Verfolgung und Berufsverbote zu provozieren, verschlüsselte er seine eigentlichen Aussagen hinter einer vordergründigen Fassade. Dieser „Matrjoschka-Stil“ verbarg intimste Melancholie, Resignation, beißenden Spott und Freigeistigkeit hinter vordergründig Trivialem.
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Matthias Havinga – Passacaglias

Matthias Havinga: PassacagliasDie Orgelmusik findet zwar in Kirchenkonzerten immer wieder erstaunlich viele Zuhörer, fristet jedoch in den CD-Abteilungen der großen Fachhändler eher eine Außenseiten-Rolle. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Organisten, die auch außerhalb der Szene auf sich aufmerksam machen können. Der Niederländer Matthias Havinga, Organist der historischen Bätz-Orgel in der Ronde Lutherse Kerk in Amsterdam, hat für seine Debüt-CD „Italian Concertos“ (Brilliant Classics 94203) mit Bachs Orgel-Bearbeitungen italienischer Konzerte viel Lob erhalten, nun legt er mit „Passacaglias“ abermals eine CD mit einem ungewöhnlichen Programm vor.

Ein Stück Musikgeschichte, an der Orgel verdeutlicht

Die Kirche von Kotka - Fotoquelle: Kahvipannu  [CC-BY-3.0], via Wikimedia CommonsBei einer Passacaglia werden über eine feste, sich wiederholende vier- oder achttaktige Basslinie Variationen komponiert. Havinga stellt auf der CD acht Passacaglien aus vier Jahrhunderten nebeneinander: Neben (mehr oder minder) bekannten barocken Vorlagen von Johann Caspar von Kerll (1627-1693), Dietrich Buxtehude (ca. 1637-1707), Johann Sebastian Bach (1685-1750) und François Couperin (1688-1733) sind auch Kompositionen der Romantik und Spätromantik von Felix Mendelssohn (1809-1847) und Max Reger (1873-1916) und des 20. Jahrhunderts von Dmitri Shostakovich (1906-1975) und Jan Welmers (*1937) zu hören. Auf der spektakulären Martti-Porthan-Orgel der Kotka-Kirche in Finnland eingespielt, verdeutlicht Havinga am Beispiel der Passacaglia, wie sich der Kompositionsstil und -techniken in der Orgelmusik im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Am Beispiel der Passacaglia zeigt er auf, wie sehr sich die Musik im Kauf der letzten 400 Jahre verändert hat und wie weit die Vorstellungskraft der Komponisten auch bei einem relativ starren Schema zu den unterschiedlichsten Ergebnissen führen kann.

Musik & Interpretation [∅]
Klangqualität [∅]

Die CD Matthias Havinga – Passacaglias ist am 31. Mai 2012 bei Brilliant Classics (9269) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Brilliant Classics: Neuheiten im Juni 2012

Brilliant Classics LogoJeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen und enzyklopädische Sammler-Editionen. Auch diesen Monat möchte ich wieder über die kommenden Neuheiten im Brilliant-Classics-Programm informieren. Einen Teil der hier vorgestellten Titel werde ich dann im Laufe der folgenden Wochen noch genauer unter die Lupe nehmen.

Alle in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen am 31. Mai 2012 in den Handel. Bei den Titeln orientiere ich mich der Einfachheit und Einheitlichkeit halber an der auf dem Cover verwendeten, englischsprachigen Schreibweise.
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Rudolf Barshai conducts Russian Music – Shostakovich, Weinberg, Boris Tchaikovsky, Prokofiev, Meerovich, Karen Khachaturian, Lokshin

Rudolf Barshai - Foto: (CC BY-SA 3.0) Vovuska; Quelle: wikipedia.orgKaum ein anderer Dirigent ist so eng mit dem Œuvre von Dmitri Shostakovich (1906-1975) und dem Dunstkreis seiner Komponisten-Freunde wie Mieczysław Weinberg (1919-1996) und Boris Tchaikovsky (1925-1996) verbunden wie Rudolf Barshai (1924-2010). Als Gründungsmitglied des Borodin-Quartetts (bei dem er Viola spielte und einige Streichquartette Shostakovichs uraufführte), vor allem aber als Leiter des Moskauer Kammerorchesters trug Barshai seit den 1950er Jahren im wesentlichen Maße zur Verbreitung der sowjetischen Musik im eigenen Land und im westlichen Ausland bei. Nach seiner Emigration 1977 führte er dieses Lebenswerk mit dem Israeli Chamber Orchestra, dem Bournemouth Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem WDR Sinfonieorchester Köln und zahlreichen anderen namhaften Orchestern weltweit weiter. Mit seinem Tod 2010 starb der letzte und kompetenteste Interpret der Musik Shostakovichs, der mit dem Komponisten freundschaftlich eng verbunden war.
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