Brilliant Classics: Neuheiten im November 2015

Brilliant Classics Logo 500pxJeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen und enzyklopädische Sammler-Editionen. In diesem Artikel informiere ich kurz über alle kommenden Neuheiten.

Sämtliche in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 30. Oktober 2015 in den Handel.

Simone Stella – Johann Gottfried Walther: Complete Organ MusicJohann Gottfried Walther: Complete Organ Music
Simone Stella
Epoche: Barock | Orgelmusik
Brilliant Classics 94730 (12CD)
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EAN: 5028421947303

Der Organist, Kapellmeister und Komponist Johann Gottfried Walther (1684–1748), entfernt mit Johann Sebastian Bach verwandt, war ab 1707 Organisten der bedeutenden Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar, später auch Konzertmeister am Hofe des Herzogs Wilhelm Ernst. Als Musiklehrer am Hofe mehrte er seinen Einfluss und sein Ansehen in der Weimarer Musikszene. Seine Kompositionen sowohl von der nord- als auch von der süddeutschen Orgelschule beeinflusst, vor allem aber von den Konzerten italienischer Barockmeister.

Der italienische Organist (und Cembalist) Simone Stella legt er als Weltersteinspielung Johann Gottfried Walthers Gesamtwerk für Orgel vor. Es gliedert sich in drei Teile: die „freien Orgelwerke“ mit Toccaten, Präludien und Fugen, die „Konzert-Transkriptionen“ mit Orgelbearbeitungen ausgewählter Concerti von Albinoni, Gentili, Telemann, Torelli, Vivaldi u. a. sowie die (teilweise mehrsätzigen) „Choralvorspiele“, die den umfangreichsten Teil im Waltherschen Orgelwerk ausmachen. Stellas klares, analytisches Spiel eignet sich bestens dazu, Walthers ungewöhnliche stilistische Bandbreite adäquat wiederzugeben.

Staatskapelle Berlin, Otmar Suitner – Antonín Dvořák: Complete SymphoniesAntonín Dvořák: Complete Symphonies · Slavonic Dances · Overtures · Symphonic Poems
Staatskapelle Berlin, Otmar Suitner
Janáček Philharmonic Orchestra, Theodore Kuchar
Bamberg Symphony Orchestra, Antal Doráti

Epoche: Romaniik | Symphonik
Brilliant Classics 95297 (9CD)
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EAN: 5028421952970

Die pittoresken, melodischen und kraftvollen sinfonischen Werke von Antonín Dvořák (1841-1904) sind immergrüne Favoriten der Musikfreunde. Otmar Suitner schuf zusammen mit der Staatskapelle Berlin eine der besten Gesamteinspielungen der Sinfonien. Seine Deutungen zeichnen sich, bei aller Lebhaftigkeit und Wärme, durch das konsequente Vermeiden romantisierender Überzeichnungen aus. Ergänzt werden die Produktionen durch die beiden Zyklen der „Slawischen Tänze“ in den beseelten Interpretationen der Bamberger Symphoniker unter Antal Doráti und durch die brillanten Aufnahmen der sinfonischen Dichtungen und Ouvertüren des Janáček Philharmonic Orchestra unter Theodore Kuchar.

Maurizio Paciariello – Paul Hindemith: Complete Piano SonatasPaul Hindemith: Complete Piano Sonatas
Maurizio Paciariello
Epoche: Moderne | Klaviermusik
Brilliant Classics 95085 (CD)
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EAN: 5028421950853

Der italienische Pianist Maurizio Paciariello, hat er die drei Klaviersonaten von Paul Hindemith (1895–1963) aufgenommen. Diese schrieb Hindemith 1936 als quasi in sich geschlossenen Zyklus. In ihnen bildete er eine Art Brücke zwischen den großen Komponisten der strahlenden Vergangenheit und der düsteren Vorahnung des kurz bevorstehenden 2. Weltkriegs. Hindemiths Musik verbindet Elemente des Expressionismus, des Neoklassizismus und des Jazz zu einer höchst eigenständigen Tonsprache.

Jeroen van Veen – Terry Riley: In CTerry Riley: In C
Jeroen van Veen

Epoche: Minimal Music | Klaviermusik
Brilliant Classics 95217 (6CD)
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EAN: 5028421952178

Mit der Uraufführung von „In C“ begann 1964 eine neue musikalische Ära. Mit ähnlicher Wucht wie 1913 Strawinskys „Le Sacre du printemps“ veränderte Terry Riley (*1935) mit seinem mikropolyphonen Werk die Hörgewohnheiten nachhaltig: Das erste und bis heute noch charakteristischste Werk der ‚Minimal Music‘ war geboren. Für seine Neuaufnahme nahm der niederländische Minimal-Music-Experte Jeroen van Veen ein Clavichord, zwei Konzertflügel, drei Keyboards, vier Synthesizer und weitere Instrumente im Mehrspurverfahren auf. Das Ergebnis nach insgesamt 15 Stunden Ausgangsmaterial ist eine 80-minütige, im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtige Fassung geworden, die Rileys wohlbekannten Strukturen neue Facetten abgewinnen kann.

Various Artists – Franz Schubert: Complete MassesFranz Schubert: Complete Masses
Kari Lövaas · Siole Isokoski · Hilke Helling · Christoph Prégardien
Virtuosi di Praga · Wiener Kammerchor · Bach Collegium Berlin · Kammerchor Stuttgart
Epoche: Romantik | geistliche Musik
Brilliant Classics 95127 (4CD)
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EAN: 5028421951270

Obwohl Franz Schubert (1797–1828) kein religiöser Mensch im traditionellen Sinne war, fand er Trost und Halt in den vornehmlich lateinischen Texten der katholischen Liturgie. In seinen Vertonungen interpretierte er sie als Ausdruck eigener Gemütszustände, den mutlosen ebenso wie den hoffnungsfrohen. Die Messen spiegeln Schuberts Glauben und Zweifel, mehr noch, seinen Lebensmut und seine Todesahnung wider. In der 4-CD-Box „Complete Masses“ sind Schuberts sechs lateinische Messen, die „Deutsche Messe“ sowie das „Salve Regina“ in A-Dur (D 676) und das „Magnificat“ in C-Dur (D 486) in zeitlosen Aufnahmen der Virtuosi di Praga, des Bach Collegium Berlin, der Wiener Symphoniker und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zusammengefasst.

95126 Weill-Brecht Die Sieben Todsünden-800pxKurt Weill · Bertolt Brecht: Die Sieben Todsünden
Gisela May · Peter Schreier
Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig, Herbert Kegel
Epoche: Moderne | Singspiel
Brilliant Classics 95126 (CD)
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EAN: 5028421951263

Als Gisela May im August 1966 die „Die sieben Totsünden“ von Kurt Weill (1900–1950) und Bertolt Brecht (1898–1956) für das DDR-Label Eterna aufnahm, war sie auf dem Zenit ihrer Karriere. Sowohl ihre Chanson-geschulte Stimme als auch das exzellente Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig unter Herbert Kegel waren quasi eine Idealbesetzung, um die richtige Balance zwischen dem klassischen Unterbau der Musik und der Theatralik zu finden. Trotz namhafter Konkurrenz bleibt Gisela Mays Aufnahme eine der intensivsten Interpretationen, weil es ihr wie keiner Zweiten gelang, sowohl die berechnende Abgebrühtheit der Anna I als auch die Zerbrechlichkeit der Anna II authentisch zu verkörpern.

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Anmerkung zur Schreibweise von Albumtiteln, Komponisten und Künstlern: Aus Gründen der Einfachheit und Einheitlichkeit orientiere ich mich an der auf dem Cover verwendeten, englischsprachigen Orthografie.

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