»A Gregorian memorial to female victims of violence«, ein gregorianischer Gedenkgottesdienst den weiblichen Opfern von Gewalt: Die vorliegende CD des Nimwegener gregorianischen Chors Schola Cantorum Karolus Magnus überrascht schon mit dem Konzept im Titel seiner neuen CD. Eine Zusammenstellung von gregorianischen Chorälen zum Gedenken der zahlreichen weiblichen Opfer von Gewalt, also zu einem Thema, das alles andere als ‚kirchlich‘ erscheint. Aber was auf den ersten Blick abwegig erscheint, hat in der katholischen Kirche durchaus eine lange Tradition. Gerade in den frühen Jahren des Christentums wurden zahlreiche junge Christinnen vergewaltigt und ermordet, weil sie sich weigerten, ihrem Glauben zuwider zu handeln. Die Geschichte der christlichen Märtyrerinnen ist lang und schmerzhaft. Später dann wurde nur allzu oft im Namen der Kirche den Frauen Gewalt angetan, sei es in grausamen Hexenverfolgungen, sei es in der gesellschaftlichen Ächtung und Entrechtung von unverheirateten Müttern und Vergewaltigungsopfern.
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