Alfred Brendel – The Legendary Mozart & Beethoven Recordings

Der österreichische Pianist Alfred Brendel (*1931) gehört zu den bedeutendsten Virtuosen des 20. Jahrhunderts. Das australische Musikmagazin Limelight wählte ihn (zurecht!) in die Liste der 10 besten Pianisten aller Zeiten. Nicht nur seine makellose Technik, sondern seine geradezu philosophische, ‚wissende‘ Herangehensweise machen ihn zu einem der herausragendsten Interpreten der Werke Mozarts und Beethovens aller Zeiten.

Alfred Brendel – The Legendary Mozart & Beethoven RecordingsZwischen 1959 und 1968 spielte Brendel zahlreichen Alben dieses klassischen Kernrepertoires für die amerikanischen Plattenfirmen Vox und Vanguard ein, die nun in der vorliegenden Box „The Legendary Mozart & Beethoven Recordings“ zusammengefasst wurden. Darunter befinden sich sämtliche Klaviersonaten, die fünf Klavierkonzerte, die Diabelli-Variationen, die Chorfantasie und einige kleinere Klavierwerke von Ludwig van Beethoven und die wichtigsten Klavierkonzerte (Nos. 9 „Jeunehomme“, 14, 17, 25, 19, 20, 22, 27) sowie weitere Klavier- und Kammermusikwerke von Wolfgang Amadeus Mozart. Als Bonus gibt es eine Aufnahme des Klavierkonzerts in D-Dur, Hob. XVIII von Joseph Haydn. Begleitet wird er dabei von bedeutenden mitteleuropäischen Klangkörpern wie den Wiener Symphonikern, den Stuttgarter Philharmonikern und den Zagreber Solisten.

Schon in diesen frühen Aufnahmen belegte Alfred Brendel, dass er einer der ersten Interpreten des 20. Jahrhunderts war, die die (immer noch übliche) Romantisierung des klassischen Repertoires konsequent ablehnen. Statt Pathos und Selbstdarstellung setzte Brendel, bei aller Leidenschaft und Virtuosität, auf Klarheit und ‚die reine Wahrheit‘, verzichtete auf große Gesten, wie man sie zu Hauf von den Kollegen seiner Generation hören konnte (was keinesfalls immer schlecht war!). Spielerisch sollte Brendel seinen betont nüchternen und präzisen Ansatz in seinen späteren Jahren noch vervollkommnen, diese frühen Aufnahmen überzeugen allerdings auch schon durch ‚klassische Eleganz‘, respektvolle Distanz und überragende Spieltechnik. Was sie auszeichnet (und was sie den späteren Aufnahmen voraus haben) ist die ‚jugendliche Leidenschaft‘ mit der Brendel hier, bei aller Nüchternheit, ans Werk geht. Es steckt unüberhörbar viel Spielfreude (und vielleicht auch ein Stückchen Eitelkeit) in Brendels frühen Aufnahmen, so etwas wie die berauschende Erkenntnis etwas ungemein Aufregendes, Neues, Unerhörtes zu schaffen. Brendel stellte bereits mit seinen frühen Aufnahmen die (spät-) romantische Klavierspiel-Tradition in Frage und etablierte sich als neuer Typus eines nüchternen, didaktischen Pianisten. Die, die ihm folgten, sollten seinen Ansatz aufgreifen und ausbauen, sowohl am modernen Konzertflügel als auch später an Originalinstrumenten. Das hier zu hörende Ergebnis seiner 1960er Jahre ist immer noch ungemein spannend und unverwechselbar Brendel.

Musik & Interpretation [∅]
Klangqualität [∅]
Werksauswahl
Verpackung & Booklet

Die 23-CD-Box Alfred Brendel – The Legendary Mozart & Beethoven Recordings ist am 7. Juni 2013 auf Brilliant Classics (94430) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Weitere Infos zu Alfred Brendel – The Legendary Mozart & Beethoven Recordings sowie die komplette Tracklist findet man auf der englischsprachigen Produktseite:
http://www.brilliantclassics.com/release.aspx?id=FM00074737

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