Schön, dass die Wiederveröffentlichung der Oper „Das Gespenst von Canterville” nach der gleichnamigen Erzählung von Oscar Wilde des russischen Avantgardisten Alexander Knaifel (*1943) ein wenig Aufmerksamkeit von der Fachpresse erhält. Die überaus gelungene und kurzweilige Kammeroper hätte durchaus das Zeug ein modernes Opernpublikum zu faszinieren.
Andreas Falentin hat die CD im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
Er schreibt über die Oper:
»Außergewöhnlich ist die Instrumentierung der sehr dynamisch angelegten Partitur. Auf der Suche nach ungewöhnlichen Klangfarben und -wirkungen verwendet Knaifel ungewöhnliche Percussioninstrumente und Pfeifeffekte. Leisen, fast meditativen Passagen, in denen etwa nur eine glissandierende Geige im Pianississimo zu hören ist, stehen unruhig schreiende, fast tuschartige Klanggebilde gegenüber. (…) Über die volle Distanz beweist diese Musik dramatische Substanz und reklamiert nachdrücklich und geradezu augenzwinkernd das Label ‚exzentrisch‘ als Charakteristikum für sich.«
und resümiert über die CD:
»Die Aufnahme entstand 1990 in Moskau. Michail Jurowski und die Musiker des Orchesters des Forum Theaters hatten offensichtlich großen Spaß. Sie stürzen sich geradezu wollüstig auf die Klangeffekte und beleben die humoristischen Momente mit hervorragendem Timing. (…)
Die klangliche Gestalt der Aufnahme ist ordentlich. (…) Das knappe Booklet bietet kurze, aber solide Informationen über Komponist, Werk und Interpreten und eine Übersetzung des Librettos, beides ausschließlich in englischer Sprache.«
Andreas Falentin vergibt für die Interpretation sehr gute vier von fünf Punkten, für die Klangqualität und den Repertoirewert gute drei Punkte.
Die gesamte Besprechung findet man → hier.
Klangbeispiele gibt es auf unserer → Soundcloud-Seite.
Die CD Alexander Knaifel – The Canterville Ghost des Moscow Forum Theatre Orchestra unter der Leitung von Michail Jurowski ist am 30. November 2012 auf Brilliant Classics (9295) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.