Joyeux Noël – French Christmas Music

Wer auf der Suche nach stimmungsvoller Weihnachtsmusik ist, die abwechslungsreich und noch nicht so abgenutzt ist, wie die hinlänglich bewährten Klassiker von Bach, Händel & Co., der sollte sich die 3-CD-Box „Joyeux Noël“ genauer ansehen. „Joyeux Noël“ enthält (zum Großteil) Kompositionen des 17.–19. Jahrhunderts, die auf traditionellen Noëls, also den beliebten französischen Weihnachtsliedern des Barocks, basieren.

Eröffnet wird das Album vom „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier (ca. 1643–1704). Die Messe mit dem berühmten Intro (das Prélude ist seit Jahren die Erkennungsmelodie der Eurovision). Wie auch beim folgenden „Dixit Dominus“ und bei der weihnachtlichen „Messe de Minuit pour Noël“ überzeugt Charpentier mit mitreißenden, ausgelassenen und feierlichen Chören. Das Aradia Ensemble unter der Leitung von Kevin Mallon spielten 2003 diese durch und durch gelungenen Aufnahme ursprünglich für Naxos ein.

Die zweite CD beinhaltet die melodisch-verspielten „Six Symphonies de Noël“ von Michel Corrette (1707–1795). Sie weisen nicht nur Einflüsse der französischen, sondern auch der polnischen und italienischen Folklore auf. Die „Symphonies de Noël“ sind mehrteilige Suiten für ein kammermusikalisch besetztes Ensemble (hier wählte man ein Streichquartett mit zusätzlichen Kontrabass) und Orgel. Die einzelnen Sätze greifen auch volkstümliche Melodien auf und sind zu einer Art weihnachtlicher Noël-Potpourri (etwa: À la venue de Noël – Le Roy des cieux vient de naître -Voici le jour solennel – Adam fut un pauvre homme) zusammengefasst. Die temperamentvoll-tänzerische Einspielung des Ensembles La Fantasia unter der Leitung von Rien Voskuilen entstand 1996 und erschien ursprünglich auf Amsterdam Records.

Zum Abschluss erklingt Orgelmusik: Angefangen von den Werken von Pierre Dandrieu (1664–1733) und Jean-François Dandrieu (ca. 1682–1738), übrigens Onkel und Neffe einer Pariser Musikerfamilie über die Werke von Claude Balbastre (1724–1799) und eben Michel Corrette bis hin zu den spätromantischen Miniaturen von Alexandre Guilmant (1837–1911) und Théodore Dubois (1837–1924) fasst die CD französische Musik zur Weihnacht aus drei Jahrhunderten zusammen. Das Herzstück des Albums bilden die Kompositionen der Romantiker César Franck (1822–1890), Alexis Chauvet (1837–1871) und Alexandre Pierre François Boëly (1785–1858). Der niederländische Organist Christian Lambour spielt an der Orgel des früheren Benedektinerklosters Neu St. Johann im schweizerischen Kanton St. Gallen.

Joyeux Noël ist am 3. November 2017 bei Brilliant Classics (95569) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Weitere Infos zu Joyeux Noël sowie die komplette Tracklist findet man auf der englischsprachigen Produktseite:
http://www.brilliantclassics.com/articles/j/joyeux-noel-french-christmas-music/

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