Various: Complete Bach Edition – Das Gesamtwerk

Die (Complete) Bach Edition von Brilliant Classics war vor nunmehr zehn Jahren die erste Gesamtwerk-Box des niederländischen Labels. Die erste Auflage der preisgünstigen Gesamtausgabe der Werke von Johann Sebastian Bach (1685-1750) umfasste 160 CDs und kam noch in klassischen Jewel Cases und war entsprechend umfangreich, sowohl vom Platzverbrauch als auch von Gewicht. Johann Sebastian BachDer Preisbrecher war der erste große Erfolg des Budget-Labels, nicht nur weil Musikfreunde das umfangreiche Gesamtwerk Bachs zum ersten Mal bezahlbar erwerben konnten, sondern weil sachkundige Kritiker schnell feststellten, dass die Box auch interpretatorisch mit den vergleichbaren Produkten auf dem Markt durchaus konkurrieren konnte. Mit dieser seinerzeit erstmals im großen Format angewandten, extrem verbraucherfreundlichen Budget-Preisgestaltung sollte Brilliant Classics die Klassik-CD-Landschaft nachhaltig verändern.

Die aktuelle Ausgabe der Complete Bach Edition kommt in Gewicht und Platz sparenden Papphüllen und ohne Booklets, dafür aber mit begleitender CD-ROM auf der sämtliche Booklets als PDF vorliegen und zwei Bonus-DVDs (mit Aufführungen der Matthäus- und Johannes-Passion durch das Brandenburg Consort von Stephen Cleobury). Das ohnehin schon hohe Niveau der Interpretationen wurde bei einzelnen Werken noch einmal an die heute übliche historische Aufführungspraxis angeglichen, Neuaufnahmen mit renommierten Bach-Interpreten wie Jed Wentz (Flötensonaten), Dmitry Sitkovetsky (Violinkonzerte) und Pieter-Jan Belder (Das Wohltemperierte Klavier) werten die Neuauflage der Edition noch einmal deutlich bei zentralen Werken auf.
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Various: Beethoven Complete Edition – Das Gesamtwerk

L. van Beethoven: 5. Sinfonie - Anfangsmotiv

G – G – G – Es …

Als ich als Jugendlicher anfing, mich mit klassischer Musik zu beschäftigen, begann ich wie viele andere Einsteiger in die Klassik-Welt mit der berühmten Sinfonie No. 5 in c-Moll, op. 67 von Ludwig van Beethoven (1770-1827). Klar: Das berühmte Anfangsmotiv (G – G – G – Es) schlug mich in seinen Bann. Irgendwann einmal das Gesamtwerk Beethovens im Schrank stehen zu haben, wäre mir damals nicht einmal im Traum eingefallen: Schallplatten waren teuer und für mein begrenztes Schüler-Budget ruinös. Heute steht Beethovens Gesamtwerk wie selbstverständlich in meiner CD-Sammlung, gleich neben Gesamtaufnahmen der Œuvres von Bach, Mozart, Brahms und so manch anderem Komponisten. Vom Jäger einzelner Aufnahmen habe ich mich zu einem Sammler enzyklopädischer Ausgaben entwickelt. Meine Beethoven-Box ist dabei ein besonderes Juwel meiner Sammlung.
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Beethoven Complete Edition: Das Gesamtwerk von Ludwig van Beethoven (auf 85 CDs) zum unglaublichen Schnäppchenpreis

Beethoven EditionManchmal stolpert man regelrecht über so unfassbare Sonderangebote, dass man sie einfach schnell mitteilen muss. Derzeit gibt es bei vielen großen Versendern (wie amazon, JPC etc.) die wirklich exzellente Beethoven Complete Edition mit dem Gesamtwerk von Ludwig van Beethoven (1770-1827) für nicht einmal 50 Euro. Das wäre schon alleine des Preises wegen eine Gelegenheit, die man sich als Sammler nicht entgehen lassen sollte, doch ich persönlich halte die „Beethoven-Box“ für die Gelungenste der „großen“ enzyklopädischen Veröffentlichungen (Bach, Mozart, Haydn), bietet sie doch Interpretationen namhafte Künstler en masse:
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Various: Complete Mozart Edition – Das Gesamtwerk

Complete Mozart Edition (2006er Ausgabe)Als das Gesamtwerk von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) auf 170 CDs zum ersten Mal 2006 veröffentlicht wurde, war das schon per se eine editorische Großtat: Ohne über die Möglichkeiten der Major-Labels zu verfügen, stellte das niederländische Label Brilliant Classics aus bewährten Lizenzaufnahmen und zahlreichen Eigenproduktionen eine Gesamtaufnahme des Œuvres Mozarts zusammen, die tatsächlich ziemlich vollständig geraten war: Zwar fehlten einige Bearbeitungen, doch en gros war die Complete Mozart Edition tatsächlich komplett. Außerdem kostete die Box nur einen Bruchteil vergleichbarer Sammlungen, die im „Mozart Jahr“ (zum 250. Geburtstag des Salzburger Genies) auf den Markt kamen, ohne dass man von wesentlichen Qualitätsunterschieden sprechen konnte. Die Complete Mozart Edition etablierte sich als Dauerbrenner auf dem Klassikmarkt, auch nach dem Mozart-Jahr, nach dem die anderen Gesamtausgaben längst wieder aus den Regalen verschwunden waren.

W. A. Mozart - Complete Edition (Brilliant Classics)Fünf Jahre später findet man die „rote Mozart-Box“ immer noch in quasi jedem Plattenladen und in so manch einer gut sortierten Sammlung. Sie wurde mittlerweile überarbeitet und punktuell verbessert, in dem man einzelne ältere Lizenzaufnahmen, die noch auf modernen Instrumenten und ohne Kenntnisstand der historischen Aufführungspraxis entstanden waren, durch zeitgemäße Neuaufnahmen wichtiger Werke auf Originalinstrumenten ersetzt hat. So gehört die Einspielung der Violinkonzerte Nos. 1-5 von Giuliano Carmignola nun ebenso zur Edition wie die Neuaufnahme des Oratoriums La Betulia Liberata, KV 118 vom italienischen Ensemble Oficina Musicum.
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Various: Tchaikovsky Edition – Das Gesamtwerk

P. I. Tchaikovsky - Complete Edition (Brilliant Classics)Schon alleine die diskografische Großtat ist eine Würdigung wert: Zum ersten Mal in der Geschichte der Tonaufnahme vereint die Tchaikovsky Edition (nahezu) sämtliche erhaltenen Werke von Pyotr Illyich Tchaikovsky (1840-1893) in einer Veröffentlichung. Es fehlen lediglich die erste Oper „Der Wojewode“ (die allerdings nur noch in einer posthumen Rekonstruktion vorliegt), die „50 russischen Volkslieder“ für Klavier zu vier Händen, außerdem die Transkriptionen und Orchestrierungen, die Tchaikovsky von eigenen Werken und Kompositionen anderer verfasste.

Eigentlich ist es bei der Popularität Tchaikovskys erstaunlich, dass viele dieser Werke seit Jahren, ja seit Jahrzehnten nicht mehr aufgeführt, geschweige denn aufgenommen worden sind. Andererseits wurden andere Werke sehr oft, meiner Meinung nach viel zu oft veröffentlicht, ohne dass es irgendeinen künstlerischen Grund dafür gegeben hätte. Vielleicht hat das Bild, das Vorurteil, das wir von Tchaikovskys Musik haben, viel mit der Auswahl der Werke zu tun, die in der kollektiven Erinnerung verhaftet sind. Nicht einmal die Musik Mozarts oder Beethovens ist wie jene Tchaikovskys (eben in Auszügen) bis zur trivialsten Alltagssituation (im Klingelton, in der Warteschleife, in der Werbung) allgegenwärtig, ja überstrapaziert; andere Kompositionen, die Tchaikovsky vermutlich deutlich wichtiger eingeschätzt hätte, blieben selbst den versiertesten Klassik-Kennern nahezu unbekannt. Jetzt hat man zum ersten Mal die Gelegenheit sich ein umfassendes Bild vom Œuvre des russischen Romantikers zu machen.
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