Dresdner Philharmonie, Herbert Kegel et al. – Paul Hindemith: Orchestral Music

Paul Hindemith, 1923 - Foto vom Hindemith-Institut als Rechteinhaber unter GFDL zur Verfügung gestellt (http://bit.ly/GNU_fdl) or CC-BY-SA-3.0 (http://bit.ly/CCBYSA]Paul Hindemith (1895-1963) gilt heute als einer der herausragendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts, auch wenn sich seine Musik, zumindest hierzulande, nicht so recht beim breiten Publikum durchsetzen kann, vielleicht weil es Hindemith an so etwas wie einer „Hit-Komposition“ (im Sinne eines allgegenwärtigen Erfolgs à la Ravels ‘Boléro’) fehlt. Dabei ist Hindemiths unkonventionelle und eklektizistische Musik einzigartig und kann auch heute noch faszinieren: Sie vereint Elemente aus dem Expressionismus, dem Neoklassizismus und sogar dem Jazz. In Deutschland von den Nazis verschmäht, erlangte er in seiner US-amerikanischen Wahlheimat Anerkennung und Weltruhm.

Paul Hindemith: Orchestral MusicDie vorliegende Box fasst bedeutende Orchesterkompositionen und einige Nebenwerke Hindemiths in exemplarischen Einspielungen aus den Archiven des ehemaligen DDR-Staatslabels Eterna zusammen. Herzstück der 5-CD-Box ist das symphonische Werk Hindemiths: Neben der relativ bekannten Sinfonie “Mathis der Maler” beinhaltet die Box auch die Sinfonie in Es, die “Symphonia serena”, die Sinfonie „Die Harmonie der Welt“, die „Pittsburgh Symphony“, das Konzert für Trompete und Fagott (mit Ludwig Güttler und Eckart Königstedt als Solisten) und die Orchestersuite “Nobilissima visione” in den unerreichten Referenzeinspielungen der Dresdner Philharmonie unter Herbert Kegel, die zwischen 1980 und 1985 in der berühmten Dresdner Lukaskirche entstanden. Schon alleine diese auf drei CDs verteilten Aufnahmen rechtfertigen die interpretatorische Höchstwertung für die Box – und den Kauf sowieso.

Darüber hinaus enthält die Sammel-Box die “Symphonic Metamorphosis of Themes by Carl Maria von Weber” in einer sehr gelungenen Aufnahme der Staatskapelle Dresden unter Otmar Suitner (von 1969), die beiden etwas obskuren, aber durchaus drolligen Kinderlieder-Zyklen “Wir bauen eine Stadt” und „Kinderlieder“ vom Rundfunk-Kinderchor Leipzig unter Hans Sandig (1978) sowie einige andere Kompositionen.

Nota bene: Nicht alles, was hier aus den Eterna-Archiven zusammengetragen wurde, gehört wirklich zu den Hauptwerken Hindemiths, aber gerade die kleinen Werke neben den beeindruckenden sinfonischen Hauptwerken runden das Bild vom Komponisten Hindemith ab, der daran glaubte, sich sozialen Herausforderungen stellen zu müssen und es ablehnte, aus reinem Selbstzweck zu komponieren. Auch (und gerade) in seinen vermeintlichen Nebenwerken steckt viel vom Credo des Komponisten, der sich mehr als Handwerker, denn als (hochtrabender) Künstler verstanden wissen wollte.

Fazit: Referenzeinspielungen einige der wichtigsten Werke eines bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts zum Budget-Preis. Ein Must-have … Noch Fragen?

Musik & Interpretation [∅]
Klangqualität [∅]
Werksauswahl
Verpackung & Booklet

Die 5-CD-Box Paul Hindemith: Orchestral Music mit Aufnahmen der Dresdner Philharmonie unter Herbert Kegel u. a. ist am 9. August 2013 bei Brilliant Classics (9441) erschienen und kann im Fachhandel sowie bei Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Weitere Infos zu Paul Hindemith: Orchestral Music sowie die komplette Tracklist findet man auf der englischsprachigen Produktseite:
http://www.brilliantclassics.com/release.aspx?id=FM00078567

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