Cristiano Porqueddu – Novecento Guitar Sonatas — Gitarrensonaten des 20. und frühen 21. Jahrhunderts

Klassische Gitarre - (cc-by-sa 2.0) Martin Möller (Ausschnitt)Nachdem sich die Gitarre in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch herausragende Gitarristen-Komponisten (Fernando Sor, Dionisio Aguado, Napoléon Coste, Mauro Giuliani, Caspar Joseph Mertz und andere) als virtuoses Solo-Instrument etablieren konnte, erfuhr sie durch die bemerkenswerte Karriere des spanischen Gitarristen Andrés Segovia im 20. Jahrhundert eine abermalige Aufwertung. In gewisser Weise könnte man auch von einer Emanzipation sprechen, denn der „Segovia-Effekt“ (teils seiner Spieltechnik, teils seiner charismatischen Persönlichkeit geschuldet) machte die Gitarre populärer denn je, auch außerhalb ihrer (vermeintlichen!) Heimat Spanien.
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Graziano Salvoni – Caspar Joseph Mertz: Dances · Nocturnes · Etudes

Caspar Joseph Mertz (Johann Kasper Mertz)Caspar Joseph Mertz (häufiger auch nach anderen, vermutlich unrichtigen Quellen, Johann Kaspar Mertz, 1806–1856) war zunächst in seiner Heimatstadt Pressburg und ab 1840 in Wien ein bekannter Gitarrist. Bei seinen Werken orientierte sich Mertz, anders als seine Kollegen wie etwa Fernando Sor (der „Beethoven der Gitarre“) oder Mauro Giuliani (der „Mozart der Gitarre“), nicht an klassischen sondern an romantischen Vorbildern wie Schumann, Chopin und Mendelssohn. In der Reihe der bedeutenden Gitarristen-Komponisten, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Gitarre zu ihrem Durchbruch als Solo-Instrument verhalten, nimmt Mertz eine Sonderrolle ein. Seine Werke bleiben zu Lebzeiten weitgehend unbeachtet und wurden erst im Zuge der Wiederentdeckung der Gitarre im 20. Jahrhundert wiederentdeckt.
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Various: Hanns Eisler Edition – Umfassende Werkschau des Leipziger Komponisten

Briefmarke der Deutschen Post der DDR (1968) aus der Serie Berühmte PersönlichkeitenHanns Eisler (1898–1962) wurde im Westen lange Zeit wegen seines politischen Bekenntnisses zum Kommunismus äußerst kritisch gesehen. In der Weimarer Republik galt der Schönberg-Schüler als einer der hoffnungsvollsten Nachwuchs-Komponisten der Epoche. Während der NS-Diktatur flüchtete er in die USA und kehrte nach dem Krieg (nachdem er vom Komitee für unamerikanische Umtriebe aisgewiesen wurde)  nach Europa zurück und landete nach einigen Umwegen in Ost-Berlin. Dort stieg er zum Staatskomponisten auf – er komponierte die Musik der DDR-Hymne – hatte aber ein nicht spannungsfreies Verhältnis zur Führung. Interessant: Bis zu seinem Tode behielt er seine österreichische Staatsbürgerschaft (er war Sohn des österreichischen Philosophen Rudolf Eisler).
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Nominierungen auf der Longlist 3/2014 beim Preis der deutschen Schallplattenkritik

Wie erfreulich! Es geschieht nicht oft, dass Produktionen von Brilliant Classics beim renommiertesten deutschen Musikpreis, dem Preis der deutschen Schallplattenkritik, ausgezeichnet werden. Umso erfreulicher ist es, dass es eine aktuelle Brilliant-Classics-Veröffentlichung und eine Piano-Classics-Veröffentlichung immerhin schon einmal auf die „Longlist 3/2014“ geschafft haben, was gleichzeitig als Nominierung für die kommende Vierteljahres-Bestenliste 3-2014 gilt.

In der Kategorie „Cembalo- & Orgelmusik“ wurde die Brilliant-Classics-Produktion des italienischen Organisten Luca Scandali mit dem vollständigen Orgelwerk von Carl Philipp Emanuel Bach nominiert; in der Kategorie „Klaviermusik“ schaffte es Zlata Chochieva mit ihrer Aufnahme sämtlicher Etüden von Frédéric Chopin (auf Piano Classics) auf die Nominierungsliste.

Die Doppel-CD C.P.E. Bach: Complete Organ Music von Luca Scandali ist am 14. März 2014 auf Brilliant Classics (94812) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Die CD Frédéric Chopin: Études von Zlata Chochieva ist am 16. Mai 2014 auf Piano Classics (PCL0068) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Brilliant Classics: Neuheiten im Juni 2014 (Zweiter Teil)

Brilliant Classics LogoJeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen und enzyklopädische Sammler-Editionen. Auch dieses Mal informiere ich in meinem Neuheiten-Artikel kurz über alle kommenden Neuheiten. Sämtliche in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 27. Juni 2014 in den Handel.

Eine Auswahl der hier vorgestellten Titel wird im Laufe der folgenden Wochen ausführlich im Blog vorgestellt werden.
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Quartetto Delfico – Vincenzo Manfredini: String Quartets

Der Name Vincenzo Manfredini (1737-1799) ist heute nur wenigen Kennern geläufig. Anders ist das bei seinem Vater: Francesco Manfredini, der Barockkomponist, hat sich zumindest mit dem sogenannten Weihnachtskonzert (das „Pastorale per il Ss. Natale“ aus den Concerti op. 3) unsterblich gemacht. Dabei war Sohn Vincenzo (und auch der andere komponierende Sohn Giuseppe) zu Lebzeiten eine durchaus bekannte Figur in der europäischen Musikwelt. So wirkte er als Cembalist, Komponist und Musiktheoretiker in verschiedenen norditalienischen Zentren. Seinen Karriere-Höhepunkt erreicht er am Hofe Katharinas der Großen in St. Petersburg, wo er über zehn Jahre wirkte.
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„Dessau Edition“ bei klassik.com besprochen

Paul Dessau EditionDie Paul Dessau Edition präsentiert auf 12 CDs die große Bandbreite des Œuvres des oft unterschätzten Hamburger Komponisten: Zu hören sind bedeutende Orchesterwerke, Lieder und die vier Opern “Die Verurteilung des Lukullus”, “Puntila”, “Einstein” und “Leonce und Lena”. Die Aufnahmen entstanden in den 1960er und 1970er Jahren ausnahmslos für das Staatslabel Eterna mit bekannten Künstlern der DDR, etwa Gisela May, Peter Schreier, Theo Adam, der Staatskapelle Berlin, dem Gewandhausorchester usw. unter renommierten Dirigenten wie Herbert Kegel, Otmar Suitner und Paul Dessau selbst.

Die Box wurde von Andreas Falentin im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.

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