Der Belgier Eugène Ysaÿe (1858-1931) war einer der größten Violinisten seiner Generation und wurde der “König” bzw. “Zar” der Violine genannt. Als dirigierender Solist bereiste er Europa und wurde von den bedeutendsten Komponisten seiner Zeit – darunter César Franck und Claude Debussy – gebeten, ihre Werke uraufzuführen. Mit zunehmendem Alter verlegte sich Ysaÿe aufs Dirigieren und Komponieren. Neben zahlreichen Kammermusik- und Orchesterwerken für Violine komponierte er auch eine Oper in wallonischer Sprache “Pier li Houyeu”.
Ysaÿes bekanntestes Werk, die „6 Sonaten für Violine solo op. 27“ entstanden im Juli 1923. Sie sind berühmten Geigern ihrer Zeit gewidmet – Joseph Szigeti, Jacques Thibaud, George Enescu, Fritz Kreisler, Mathieu Crickboom und Manuel Quiroga Losada – und deren außergewöhnlichen spielerischen Eigenheiten entsprechend komponiert. Folglich weisen sie ein besonders hohes Maß an technischen Schwierigkeiten auf.
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