Brilliant Classics 2012: Meine Top 5

Brilliant Classics Deutschland 2012 CollageDas Brilliant Classics Blog hat sich im ablaufenden Jahr wirklich gemausert. 50 Besprechungen und zahlreiche weitere Artikel sind 2012 erschienen (insgesamt 130 Blogbeiträge können sich doch sehen lassen, oder?).

Wie bereits letztes Jahr möchte ich zum Jahresende die Gelegenheit ergreifen, meine persönlichen Favoriten aus den Neuerscheinungen und Wiederveröffentlichungen des Brilliant-Classics-Programms 2012 an dieser Stelle in einer Top 5 zusammenzufassen.
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„Richard Strauss Edition“ bei klassik.com besprochen

Richard Strauss EditionWeiter geht es mit den ‚Brilliant-Tagen‘ bei klassik.com: Nach der Shostakovich Edition und der Rachmaninoff Edition wurde nun die Richard Strauss Edition vom Redakteur von Frank Fechter ausführlich vorgestellt, die fast auf den Tag genau vor einem Jahr bei Brilliant Classics erschien..

Er empfiehlt den »bunten Strauß von Richard Strauss« und macht sofort klar:

»Zugreifen! Erstklassige Aufnahmen mit den Orchesterwerken, der Kammermusik und Opern von Richard Strauss. Hervorragende Interpreten, sensationeller Preis. (…)«

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Stanislav Suleimanov · Tatiana Monogarova · Moscow Forum Theatre Orchestra, Michail Jurowski: Alexander Knaifel – The Canterville Ghost

Alexander Aronovich Knaifel. Sortavala, August 1982 - Foto: © MeladinaKurz bevor die Weihnachtstage anbrechen, möchte ich mich heute am Vorabend der Weihnachtstage– sozusagen in guter alter angelsächsischer Tradition –  mit etwas ganz und gar Unweihnachtlichem beschäftigen: Oscar Wildes Erzählung „Das Gespenst von Canterville“ war nicht nur die Vorlage für zahlreiche Verfilmungen (die Bekannteste entstand 1944 mit Charles Laughton in der Rolle des Geistes), Hörspiele und Theaterstücke, sondern auch die Vorlage für eine Oper des russischen Avantgardisten Alexander Knaifel (*1943), der mit der Oper 1966 einen frühen Erfolg seiner Karriere feiern konnte, die dann aber aufgrund widriger Umstände nahezu in Vergessenheit geriet.

Knaifel gehört zur Gruppe sowjetischer Avantgardisten, die als sogenannte Chrennikows Sieben (neben Knaifel gehörten dazu auch Vyacheslav Artyomov, Edison Denisov, Sofia Gubaidulina, Elena Firsova, Dmitri Smirnov und Viktor Suslin) während des 6. Kongresses des sowjetischen Komponistenverbandes im November 1979 von dessen mächtigem Generalsekretär Tichon Chrennikow scharf kritisiert wurden. Er bezeichnete ihre Werke als »bar jedes musikalischen Gedankens, im Strom irrer Geräusche und Gekreische versunken, voll von Gebrabbel«. Was nach dieser Ächtung folgte, war ein Quasi-Berufsverbot und eine existenzielle Bedrohung der Komponisten, denen damit die Möglichkeit genommen wurde, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Pikant dabei: Mit einem ähnlich formulierten Frontalangriff hatte Chrennikow bereits im Jahre 1948 die Werke von Prokofiev, Shostakovich und Myaskovsky kritisiert und die Komponisten in Bedrängnis gebracht …

Moscow Forum Theatre Orchestra, Michail Jurowski: Alexander Knaifel – The Canterville GhostErst mit der Perestroika Gorbatschows konnten die Werke Knaifels und die der anderen Geächteten in der UdSSR wieder aufgeführt werden. Knaifels Oper “Das Gespenst von Canterville” nach der gleichnamigen Erzählung von Oscar Wilde wurde 1966 uraufgeführt und war einer der ersten Erfolge des damals 23-jährigen Komponisten. Die vorliegende Aufnahme der vom Komponisten erstellten gekürzten Fassung für zwei Sänger und Kammerorchester ist die einzige kommerzielle Einspielung der Oper, die jemals gemacht wurde. Sie entstand 1990 mit dem Moscow Forum Theatre Orchestra unter der Leitung von Michail Jurowski und erschien ursprünglich in der Reihe Salon Russe bei Harmonia Mundi. Sie war viele Jahre vergriffen und wird nun endlich in der Brilliant Opera Collection wiederveröffentlicht und erweist sich als überaus gelungene und kurzweilige Kammeroper.

In der Rolle des Gespenstes ist der schwermütig klagende Bass Stanislav Suleimanov zu hören; die Rolle der Virginia singt die auch im Westen bekannte Sopranistin Tatiana Monogarova, die seinerzeit auch das Libretto verfasste. Man muss kein Russisch können, um von der schaurig-effektvoll gestalteten Oper fasziniert zu sein. Die schroffe, perkussive und sehr reduzierte Tonsprache Knaifels wirkt auch ohne Textverständnis ziemlich eindeutig – und eindeutig heißt in diesem Fall eindeutig schaurig. Knaifel hat sich bei seiner Oper offenbar auch von einschlägigen Filmmusiken jener Zeit inspirieren lassen und so ist man als Zuhörer von Anfang an elektrisiert von einer unterschwellig aufgebauten Suspense-Atmosphäre, in die sich immer wieder plötzlich Tempi- und Dynamik-Wechsel entladen. Das lässt den Zuhörer ein ums andere Mal ordentlich zusammenzucken — aber wegen der morbiden Lust des Gruseln schaut man ja auch Horrorfilme.

Fazit: Für Freunde zeitgenössischer Opern, die vor gelegentlichen akustischen Schockeffekten nicht zurückschrecken (sic!) ist Knaifels „Gespenst von Canterville“ eine echte Entdeckung.

Hier noch zwei kurze akustische Impressionen:

Musik & Interpretation
Klangqualität
Cover & Booklet

Die CD Alexander Knaifel – The Canterville Ghost des Moscow Forum Theatre Orchestra unter der Leitung von Michail Jurowski ist am 30. November 2012 auf Brilliant Classics (9295) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

„Romantic Piano Quintets“ vom Nepomuk Fortepiano Quintet bei klassik.com besprochen

Nepomuk Fortepiano Quintet: Romantic Piano QuintetsBesser spät, denn nie! Bereits im Juni veröffentlichte Brilliant Classics die hochinteressante Box Romantic Piano Quintets mit Klavierquintetten von Johann Baptist Cramer (1771– 1858), Johann Dussek (1760-1812), Johann Nepomuk Hummel (1778-1837), Franz Limmer (1808- 1857), George Onslow (1784-1853), Ferdinand Ries (1784-1838) und Franz Schubert (1797-1828) gespielt vom niederländischen Nepomuk Fortepiano Quintet.

Die 4-CD-Box wurde nun von Dr. Jürgen Schaarwächter ausführlich im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
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„David Brutti: Charles Koechlin – Complete Music for Saxophone“ im Musikblog »The Listener« besprochen

David Brutti · Filippo Farinelli · Duo Disecheis · Mario Caroli · Atem Saxophone Quartet · Orchestra Città Aperta: Charles Koechlin – Complete Music for SaxophoneErfreulich, wenn eine vermeintliche Nischen-Veröffentlichung doch mehr Aufmerksamkeit erhält, als man gemeinhin glauben würde. David Bruttis gelungene 3-CD-Box Charles Koechlin – Complete Music for Saxophone erhält nicht nur aufgrund der Exklusivität des Material, sondern auch wegen ihrer vortrefflichen Umsetzung viel Applaus von den schreibenden Kollegen. Die 3-CD-Box mit dem dem Gesamtwerk für Saxophon von Charles Koechlin (1867-1950) wurde heute im unabhängigen Musikblog The Listener unseres Gast-Autoren Rainer Aschemeier vorgestellt.
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Brilliant Classics: Neuheiten im Januar 2013

Brilliant Classics LogoJeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen und enzyklopädische Sammler-Editionen. Wie jeden Monat möchte ich auch dieses Mal über alle kommenden Neuheiten im Brilliant-Classics-Programm informieren. Alle in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits am 3. Januar 2013 in den Handel.

Eine Auswahl der nun vorgestellten Titel wird im Laufe der folgenden Wochen ausführlich im Blog vorgestellt werden.
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Heute vor 119 Jahren …

Antonín DvořákHeute vor 119 Jahren wurde in New York die Sinfonie No. 9 in e-Moll, op. 95 „Aus Der Neuen Welt“ von Antonín Dvořák (1841-1904) uraufgeführt. Die kraftvolle Sinfonie mit ihren originellen Themen (seinerzeit übrigens unter als Sinfonie No. 5 bekannt) gehört seit jenem Tag zu den populärsten Werken im gesamten klassischen Repertoire und ist das bekannteste Werk des böhmischen Komponisten. Kaum ein Orchester, das sie noch nicht gespielt hat; kaum eine Plattenfirma, die nicht mindestens eine Aufnahme der „Symfonie „Z nového světa“ (so der tschechische Titel) im Programm führt.
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Valerio Losito: Various Composers – Viola d’amore solo

Gast-Rezension von Rainer Aschemeier, Autor des Musikblogs The Listener. Die vollständige Besprechung kann man dort finden.

Kurz vor Toresschluss hält das Jahr 2012 noch einmal ein Highlight für uns bereit, das sich wahrlich gewaschen hat. Mit „Viola d’amore solo“ erschien im Dezember bei Brilliant Classics eine so wunderschöne neue CD-Produktion, dass ich aus dem Jubeln schier gar nicht mehr herauskommen möchte.

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„Muzio Clementi – Complete Sonatas for Fortepiano“ von Costantino Mastroprimiano bei klassik.com besprochen

C. Mastroprimiano: Muzio Clementi - Complete Sonatas for FortepianoDer italienische Komponist, Pianist, Musikverleger und Klavierbauer Muzio Clementi (1752–1832) gilt heutzutage – zumindest dem Ruf nach – als “Vater des Pianoforte”. Sein Anteil als Komponist, Pianist, Verleger und Klavierbauer am Siegeszug des damals neuartigen Tasteninstruments im späten 18. Jahrhundert ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Endlich liegt mit monumentalen Gesamteinspielung seiner Klaviersonaten durch den italienischen Fortepiano-Spezialisten Costantino Mastroprimiano  eine valide Referenzaufnahme vor, die seinem Stellenwert gerecht wird.

Die 18-CD-Box wurde nun von Aron Sayed ausführlich im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
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