Hiroko Sasaki – Claude Debussy: Preludes, Book I & II (Piano Classics)

Claude Debussy - Quelle: Gaspard-Félix Tournachon [Public domain], via Wikimedia CommonsClaude Debussy (1862–1918) komponierte die beiden Bücher der „Préludes pour piano“ zwischen 1909 und 1913. Sie stehen in der Tradition ähnlich angelegter Präludien-Zyklen von Bach („Das Wohltemperierte Klavier“) und Chopin („24 Préludes“). Anders als die Vorläufer folgen sie allerdings keinem strengen Tonarten-Muster. Die einzelnen Präludien sind mit (mehr oder minder) suggestiven Titeln, etwas „La cathédrale engloutie“ oder „Les fées sont d’exquises danseuses“ versehen und gehören seit ihrer Veröffentlichung zum Standard-Repertoire vieler Pianisten.

Hiroko Sasaki – Claude Debussy: Preludes, Book I & II (Piano Classics)Aufnahmen der „Préludes“ von Debussy gibt es wahrlich genug (eigentlich sogar zu viele). Die in New York lebende japanische Pianistin Hiroko Sasaki suchte für ihre Interpretation ein geeignetes Instrument, das den Anforderungen des Komponisten genügt (so soll z. B. ein Pianissimo gespielt werden ›wie auf einem hammerlosen Klavier‹) und gleichzeitig zu ihrem brillanten Spiel passt. In einem 1873 erbauten Pleyel fand sie das ideale Instrument, das ihren Ansprüchen genügte.

Debussys Musik wird weithin mit dem vollen Klang der Bechstein-Klaviere in Verbindung gebracht, die der Komponist selbst höchst werbewirksam über den grünen Klee lobte: »On ne devrait composer de musique de piano que pour les Bechstein« („Klaviermusik sollte nur für den Bechstein geschrieben werden“), aber natürlich funktioniert Debussys Musik auf jedem anderen Klavier, im Falle Hiroko Sasakis sogar ganz hervorragend auf dem Pleyel, im Gegenteil: Der Klang des Pleyels, den auch ein ungeübtes Ohr von einem modernen Konzertflügel ganz gut unterscheiden kann, passt ganz hervorragend zu den Préludes. Die bekannte Musik klingt im leicht silbrigen Timbre des französischen Instruments auffallend neuartig. Dazu kommt, dass sich Hiroko Sasaki als überaus sinnliche Debussy-Interpretin erweist, die den Préludes einen geheimnisvollen, geradezu mysteriösen Charakter verleiht, ohne auf präzises Spiel zu verzichten. Wer auf der Suche nach einer ‚anderen‘ Aufnahme der Préludes ist, die neue Facetten freilegt, der ist mit diesem Album bestens bedient.

Unbedingt lobenswert ist das schön gestaltete und interessant betextete 16-seitige (englischsprachige) Booklet der CD und der tadellose Klang der Produktion.

Musik & Interpretation
Klangqualität
Cover & Booklet

Die CD Claude Debussy: Preludes, Book I & II von Hiroko Sasaki erscheint am 25. April 2014 auf Piano Classics (PCL0064) und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

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