Brilliant Classics Neuheitenvielfalt im September 2016

Jeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen und enzyklopädische Sammler-Editionen. In diesem Artikel informieren wir kurz über alle September – Neuheiten die ab sofort im Handel erhältlich. Viel Hörfreude und Spaß beim Entdecken interessanter, seltener, sowie bekannter Werke. Klassikvielfalt mit Entdeckergarantie.


Various Composers:Italian Baroque – The Instrumental Edition
Various Artists95430 Italian Baroque 3D
Epoche: Barock | Instrumentalmusik
BrilliantClassics 1095430BRC
EAN: 5028421954301
50 CDs

Von Albinoni bis Zuccari: Umfassende Anthologie der barocken Instrumentalmusik Italiens

Das Barockzeitalter umspannt einen Zeitraum von 150 Jahren, von ca. 1600 bis 1750. Die Musik der Epoche entwickelte in ihren nationalen Ausprägungen eine bemerkenswerte Eigenständigkeit. Zwar befruchteten sich die deutschen, französischen und italienischen Barockkomponisten untereinander, im Kern bildeten sich aber eigenständige „Schulen“, die die Schwerpunkte innerhalb eines gemeinsamen Vokabulars anders verteilten. Während die deutsche Barockmusik vor allem kunstvoll gestaltete kontrapunktische Strukturen betonte und sich die französische Musik mit ihren majestätischen Verzierungen stark an der höfischen Kultur des Absolutismus orientierte, vereinte die italienische Barockmusik Virtuosität und Sanglichkeit zu einer insgesamt betont diesseitsgewandten, lebensfrohen Musik. Diese Vitalität drückte sich besonders nachdrücklich in der italienischen Instrumentalmusik der Epoche aus. In den zahllosen Solokonzerten, Concerti grossi, Solo- und Triosonaten, Sinfonias und Ouvertüren zelebrierten die kleinen und großen Meister Italiens Lebensfreude, Leidenschaft und Glanz.
Die italienische Barockmusik entwickelte mit der Sinfonia, der Sonata und dem Concerto frühe Fassungen jener Formen, die in den nachfolgenden Epochen der Wiener Klassik und Romantik unser Verständnis von Instrumentalmusik maßgeblich prägen sollten.
Die 50 CDs umfassende Sammlung „Italian Baroque“ umfasst die Hauptwerke der bekanntesten und bedeutendsten Komponisten: Albinonis Triosonaten, Corellis Concerti grossi, Locatellis „L’Arte del violino“ und Vivaldis „Ilcimentodell’armonia e dell’inventione“ mit den berühmten „Vier Jahreszeiten“. Außerdem enthält die Box die wichtigsten Kompositionen zu Unrecht vergessener Meister wie Barsanti, Bassani, Leo, Mancini, Marino, Nardini, Platti, Veracini und Vitali. Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung sind musikhistorisch wichtige Werke, die in den letzten Jahren leider etwas aus dem Fokus der Aufmerksamkeit geraten sind, etwa die Trompetenkonzerte von Giuseppe Torelli, die Cellosonaten Nicola Porporas oder die Violinsonaten von Giuseppe Tartini. Insgesamt vereint die Sammlung Musik von über 30 Komponisten.
Die Anthologie enthält ausschließlich Aufnahmen von erstklassigen Ensembles der historisch-informierten Aufführungspraxis, die (fast) ausnahmslos auf Originalinstrumenten musizieren. Zu hören sind Spitzenorchester wie L’Arte dell’Arco, das Ensemble StilModerno, die CapellaTiberina, das Ensemble Cordia, die VioliniCapricciosi, die Musica Amphion und ModoAntiquo. Ein Großteil der Interpreten und Solisten stammt aus Italien, darunter so namhafte Künstler wie Stefano Bagliano, Francesco Cera, Andrea Coen, Pier Luigi Fabretti, Federico Guglielmo und Federico Maria Sardelli. Weltklasse-Solisten wie Jaap ter Linden, Pieter-JanBelder, CorinaMarti und Igor Ruhadze vervollständigen das „All-Star-Lineup“ dieser in Umfang und Qualität herausragenden Sammlung.

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Erik Bosgraaf & Francesco Corti – Georg Philipp Telemann: The Recorder Sonatas

Georg Philipp Telemann - Portrait von Valentin Daniel Preisler [Public domain]Georg Philipp Telemann (1681-1767) hatte eine besondere Beziehung zur Blockflöte, die er selbst meisterhaft beherrschte. Im Alter von gerade einmal zehn Jahren hatte er sich das Spielen selbst beigebracht. Vielleicht gehören seine Blockflötensonaten deswegen zu seinen persönlichsten Werken. Sie zeigen in ihrer Kunstfertigkeit typische Telemannsche Charakteristika: handwerkliches Können, Esprit und Temperament in sanglichen Melodien und folkloristischen Einflüssen.
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Erik Bosgraaf & Jorrit Tamminga: Dialogues

Bisher war der Niederländer Erik Bosgraaf vor allem für seine überragenden Aufnahmen barocker Werke bekannt: Seine Bach-, Händel-, Telemann- und Vivaldi-Aufnahmen (u. a. mit seiner sensationellen Fassung der „Vier Jahreszeiten“ für Blockflöte) wurden von der Presse einhellig gelobt. Doch Bosgraaf beschäftigt sich nicht nur mit Alter Musik, er ist auch stets bemüht, das Repertoire für die Blockflöte mit zeitgenössischer Musik zu erweitern. So improvisierte er mit niederländischen Jazzmusikern auf „Hotel Terminus“ waschechten Postrock über flüchtig angedeutete Bach-Themen und sorgte 2013 für eine der spannendsten und mutigsten Crossover-Produktionen des Jahres.
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Collegium Pro Musica, Stefano Bagliano – Carl Philipp Emanuel Bach: Recorder Concertos · Chamber Music

Carl Philipp Emanuel BachNach der Wichtigkeit von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) für die Musik befragt, soll Mozart geantwortet haben: »Er ist der Vater, wir sind die Bub’n.« Dieses prägnante Zitat verdeutlicht, wie eng sich die Wiener Komponisten dem ‘Hamburger Bach’ verbunden fühlten und wie stark der Einfluss auf ‘seine Kinder’ gewesen sein muss. Ohne Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) wären die Virtuosität und Empfindsamkeit, die Innovationslust und Natürlichkeit der Wiener Klassik undenkbar.
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»Antonio Vivaldi: The Four Seasons« von Erik Bosgraaf im Klassikblog “Ouverture” besprochen

Erik Bosgraaf · Ensemble Cordevento – Antonio Vivaldi: The Four SeasonsDie “Vier Jahreszeiten” von Antonio Vivaldi (1678-1741) gehören heute zu den populärsten Werken der gesamten Musikgeschichte und sind längst ein Teil unserer populären Gegenwartskultur geworden. Eines der Geheimnisse des zeitlosen Erfolges der “Vier Jahreszeiten” ist mit Sicherheit die Wandlungsfähigkeit der Konzerte. Vivaldis musikalische Einfälle sind so facettenreich, dass es immer wieder neue, in sich schlüssige Interpretationen geben kann, dass immer wieder neue Arrangements geschrieben werden können.

Der niederländische Ausnahme-Blockflötist Eric Bosgraaf hat vor kurzem seine Fassung der Konzerte für Blockflöte und Streichorchester vorgestellt. Die Produktion wurde nun im bekannten Klassikblog Ouverture kurz besprochen. Dort kann man nachlesen:
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Erik Bosgraaf & Ensemble Cordevento – Antonio Vivaldi: The Four Seasons

Antonio Vivaldi - By François Morellon la Cave (de.wikipedia and fi.wikipedia) [Public domain]Die “Vier Jahreszeiten” (ital. Originaltitel: Le quattro stagioni) von Antonio Vivaldi (1678-1741) gehören heute zu den populärsten Werken der gesamten Musikgeschichte und stehen sogar oft in CD-Sammlungen, in denen keine andere klassische Musik zu finden ist. Der Erfolg der vier Konzerte stellte sich allerdings erst Mitte des 20. Jahrhunderts ein: Der Violinist Bernardino Molinari nahm den Zyklus 1942 erstmalig auf, heute listet die ‚World’s Encyclopedia of Recorded Music‘ mehr als 1000 Veröffentlichungen der „Vier Jahreszeiten“ in allen möglichen (und unmöglichen) Varianten auf.
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Erik Bosgraaf als einer der „Rising Stars“ live in der Kölner Philharmonie am 20.05.2012

Erik Bosgraaf; Photo © Marco Borggreve (marcoborggreve.com)Der Blockflötist Erik Bosgraaf und seine musikalischen Weggefährten Izhar Elias (Barockgitarre) und Alessandro Pianu (Cembalo) gehören zu einer neuen, unkonventionellen Generation von Musikern, die die Klassikwelt nicht nur durch technische Raffinesse, sondern auch durch ungewöhnliche (und selten gespielte) Musik-Programme bereichern und erneuern.

So langsam erregt der talentierte Niederländer an der Blockflöte, der zuvor übrigens Oboe in einer Rockband spielte, auch jenseits der Benelux-Staaten Aufmerksamkeit. Im Rahmen der Reihe „Rising Stars – Die Stars von Morgen“ ist Erik Bosgraaf mit seinen Freunden am Sonntagnachmittag (15 Uhr), den 20. Mai in der Kölner Philharmonie zu Gast, wo er ein Programm mit Flötenmusik des 17. Jahrhunderts vorstellen wird, bei dem er auch einen kleinen Ausblick auf zeitgenössische Kompositionen (von Luciano Berio) für sein Instrument geben wird.

Alle Informationen zum Konzert findet man hier:

http://www.koelner-philharmonie.de/veranstaltung/108054/

Die aktuelle CD von Erik Bosgraaf: Johann Sebastian Bach – Concertos for Recorder ist am 4. November 2011 auf Brilliant Classics (94296) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

 

Erik Bosgraaf · Ensemble Cordevento: Johann Sebastian Bach – Concertos for Recorder

Darf ich an dieser Stelle ehrlich sein, ohne gleich als unprofessionell zu gelten? In manch puristischen Diskussionsforen gelten dezidierte Likes und Dislikes als Tabu. Klassische Musik ist per definitionem erhaben und alle Komponisten haben ausschließlich Meisterwerke komponiert. Wer daran zweifelt oder gar frevelhaft formuliert, was er nicht mag, gilt als Ketzer. Ich glaube nicht an den automatischen Geniestreich, weder von Komponisten, noch von Interpreten. Es gibt Instrumente, die ich mehr schätze als andere, es gibt Epochen, die mich mehr sprechen als andere. Erik Bosgraaf;  Photo © Marco Borggreve (marcoborggreve.com)Die Blockflöte ist da ein gutes Beispiel: Normalerweise kann ich mit Musik für (Block-) Flöte gar nicht viel anfangen. So mühelos und technisch makellos auch die neue Generation an Flötisten und Flötistinnen sich durch die umfangreiche Literatur für Flötenmusik spielen, so wenig spricht mich davon als Hörer dauerhaft an. Die meisten Veröffentlichungen perlen an mir ab, treffen einfach nicht meinen Nerv. Umso erstaunlicher ist es, wenn sich mal eine CD eines Flötisten für längere Zeit in meinem CD-Player festsetzt und ich einfach nicht genug von ihr hören kann. Solch eine bei mir seltene Ausnahme ist dem nun dem jungen Blockflötisten Erik Bosgraaf mit seiner neuen CD gelungen.
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