Sandro Volta – Marco Dall’Aquila: Music for Lute

Wenig ist über den venezianischen Komponisten Marco Dall’Aquila (ca. 1480 – nach 1538) bekannt. Immerhin: In Briefen seiner Zeitgenossen wurde er als ausgezeichneter Lautenist und als Theoretiker gelobt: 1505 erschien seine Abhandlung “Tabullatura et rasone de metter ogni canto in liuto”, in der er eine Drucktechnik zum Übertragen jeglicher Kompositionen in Tabulatur (der damals üblichen Notation) für die Laute erklärt. Leider ist kein einziges Beispiel dieser (angeblich) revolutionären Drucktechnik erhalten …
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»Juan Vásquez: Gentil Señora Mia« des Quink Vocal Ensemble als “Recording of the month” beim Musicweb International

Juan Vázquez (ca. 1500 – ca. 1560) war Priester und Komponist, der trotz seiner geistlichen Weihen vor allem als Komponist weltlicher Werke tätig war. Er schrieb hauptsächlich Madrigale und Villancicos: Die Madrigale sind Vertonungen bekannter spanischer Lyrik; die Villancicos basieren auf volkstümlichen Liedern und Texten, die vier- oder fünfstimmig arrangiert sind.

Juan Vázquez: Songs and Villancicos Quink Vocal EnsembleDas niederländische A-Capella-Ensemble Quink hat für die CD „Gentil Señora Mia“ einige Werke Vázquez’ aufgenommen. Das Album wurde nun beim unabhängigen Portal Musicweb International als „Recording of the month“ ausgezeichnet. Der Rezensent Johan van Veen schreibt:

»…this disc is a little gem. I can’t think of a better case for Vázquez‘ œuvre.«

Hier ein Klangbeispiel:

Die CD Juan Vázquez: Gentil Señora Mia – Songs and Villancicos des Quink Vocal Ensemble ist am 9. August 2013 auf Brilliant Classics (94711) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Pieter-Jan Belder – The Fitzwilliam Virginal Book Vol. 1

Pieter-Jan Belder (c) & Quelle: pieterjanbelder.nlPieter-Jan Belder gilt seit Jahren als einer der besten Cembalisten weltweit und als ein unbestechlicher Fachmann für historisch-informiertes Spiel Alter Musik, übrigens auch als Flötist und Dirigent. Zahlreiche seiner Aufnahmen gelten als Referenz-Einspielungen, ein Großteil seiner Diskographie erschien bei Brilliant Classics, so etwa seine richtungweisende Gesamteinspielungen sämtlicher Sonaten von Domenico Scarlatti, der Kammer- und Klaviermusik von Henry Purcell oder der Klaviermusik von Johann Sebastian Bach. Als Interpret widmet er sich nur nur dem Standard-Repertoire der Alten Musik, sondern ist stets auf der Suche nach fast vergessenen Raritäten.
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Viel Vergnügen auch ohne tolle Tage (mit Erik Bosgraaf und Izhar Elias)

All jenen, die an den kommenden tollen Tagen dem karnevalistischen Treiben eher skeptisch oder verständnislos gegenüber stehen, sei von dieser Stelle allerdings auch etwas Musik mit auf den Weg gegeben. Gleich zwei ‚Stars‘ der letzten Wochen in diesem Blog, der Flötist Erik Bosgraaf (s. → Besprechung) und der Gitarrist und der Gitarrist Izhar Elias (s. → Besprechung) musizieren mit dem Cembalisten Alessandro Pianu in folgenden Video eine verspielt-virtuose Musik des italienischen Lautenisten und Komponisten Andrea Falconiero (manchmal auch Falconieri, 1585-1656).

Die aktuelle CD von von Erik Bosgraaf »Johann Sebastian Bach – Concertos for Recorder« ist am 4. November 2011 auf Brilliant Classics (94296) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Die aktuelle CD von Izhar Elias » Hommage à Debussy« ist am 2. Dezember 2011 bei Brilliant Classics (9246) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Delitiae Musicae: Adios mi amor – Duets for vihuelas

Vihuela Guadalupe (16. Jhrhdt.) - Foto: (cc-by-sa 3.0) Matthias GruberMan mag es heute kaum glauben, aber im 16. Jahrhundert, dem goldenen Zeitalter der spanischen Renaissance, war ausgerechnet die Gitarre, heute so etwas wie das Nationalinstrument Spaniens,  ein eher wenig beachtetes und teilweise sogar regelrecht verrufenes Instrument, zumindest bei den Komponisten. Während die Barockgitarre, direkter Vorgänger unserer heutigen klassischen Gitarre, (vermutlich) aus Spanien ihren Siegeszug in Europa begann und vor allem in Italien schnell an Popularität gewann, konkurrierte sie in ihrer ‚Heimat‘ lange Zeit mit ihrem direkten Vorläufer, der Vihuela, einem sechs- oder siebensaitgen Zupfinstrument. Mehrere Komponisten-Generationen am kulturell dominierenden spanischen Hof, darunter so bedeutende Komponisten wie Enríquez de Valderrábano (ca. 1500-1557), Francisco Guerrero (1528-1599), der Italiener Joan Ambrosio Dalza (Mitte 15. Jhrhdt. – 1508), der Franko-Flame Nicolas Gombert (ca. 1495-1560) und Tomás Luis de Victoria (ca. 1548-1611) komponierten entweder direkt für die Vihuela oder ihre Werke wurden von den Vihuela-Virtuosen der Epoche, ganz nach dem Usus jener Zeit, für ihr Instrument arrangiert, nicht selten für zwei (unterschiedliche) Vihuelas.
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