„Wilhelm Friedemann Bach: Sinfonias“ im Musikblog »The Listener« besprochen

Kammerorchester C. P. E. Bach Berlin, Hartmut Haenchen – Wilhelm Friedemann Bach: SinfoniasDer eigenwillige Kompositionsstil des ältesten Bachsohnes Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784) wurde ihm von seinen Zeitgenossen als ‘tic douloureux’ übelgenommen. In Wirklichkeit weisen seine gefühlsbetonten, empfindsamen Kompositionen visionär auf die aufkommende Klassik und sogar die Romantik hin. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts begann man, nicht zuletzt dank der Aufnahmen des Kammerorchester C. P. E. Bach unter Hartmut Haenchen den halb vergessenen Bachsohn wiederzuentdecken.

Bald wird eines jener richtungsweisenden Alben bei Brilliant Classics wiederveröffentlicht. Die CD mit Weltersteinspielungen einiger Sinfonien wurde bereits jetzt im unabhängigen Musikblog „The Listener“ von Rainer Aschemeier vorgestellt.
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Zero Emission Baroque Orchestra, Carlo Centemeri – Tomaso Albinoni: Trattenimenti Armonici op. 6

Anders als die meisten Kollegen seiner Zeit begann der italienische Komponist Tomaso Albinoni (1671–1751) seine Karriere als ‘dilettante’ (zu Deutsch: Amateur). Tomaso AlbinoniIm Hauptberuf arbeitete er zunächst in der väterlichen Papierwaren- und Spielkartenmanufaktur (Spielkarten waren damals ein beliebter Gebrauchsgegenstand). Erst nach dem Tod des Vaters widmete er sich ganz der Musik. Das Unternehmen wurde zwischen den drei Söhnen aufgeteilt und ging bald darauf bankrott. Die Tomaso zustehenden Einkünfte aus dem Unternehmen fielen weg, doch glücklicherweise hatte er sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen guten Namen als Komponist von zahlreichen Opern, Kantaten und eleganter Instrumentalmusik gemacht.
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Matteo Fossi & Marco Gaggini – Béla Bartók: Complete Works for Two Pianos

Béla BartókBéla Bartók (1881–1945) war nicht nur der vermutlich wichtigste ungarische Komponist des 20. Jahrhunderts, auch gab er durch sein intensives Studium der Volksmusiken der verschiedenen Völker seiner Heimat der modernen Musikwissenschaft neue, ‚ethnologische‘ Impulse. So prägte er methodisch und musikalisch folgende Komponisten- Generationen weltweit. Darüber hinaus war Bartók zu Lebzeiten auch ein gefragter Pianist. Vor allem in seinen letzten, vom Exil geprägten Lebensjahren trat er mit seiner Ehefrau, der Pianistin Ditta Pásztory, regelmäßig als Duo auf.
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„Henri Dutilleux: Chamber Music with Piano“ im Musikblog »The Listener« besprochen

Akanè Makita, Andrea Oliva, Francesco Di Rosa, Francesco Bossone – Henri Dutilleux: Chamber Music with PianoAls im Mai vergangenen Jahres Henri Dutilleux (1916-2013) verstarb, verlor die Musikwelt einen der unverwechselbarsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Die italienisch-japanische Pianistin Akanè Makika hat mit drei Solisten der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Andrea Oliva (Flöte), Francesco Di Rosa (Oboe) und Francesco Bossone (Fagott), eine CD mit Kammermusik Dutilleuxs aufgenommen.

Das Album wurde bereits vor einigen Wochen unter der Überschrift »Blendende Referenzaufnahmen unter dem „Segen“ des Komponisten« im unabhängigen Musikblog The Listener von Rainer Aschemeier vorgestellt.
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Collegium Pro Musica, Stefano Bagliano – Carl Philipp Emanuel Bach: Recorder Concertos · Chamber Music

Carl Philipp Emanuel BachNach der Wichtigkeit von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) für die Musik befragt, soll Mozart geantwortet haben: »Er ist der Vater, wir sind die Bub’n.« Dieses prägnante Zitat verdeutlicht, wie eng sich die Wiener Komponisten dem ‘Hamburger Bach’ verbunden fühlten und wie stark der Einfluss auf ‘seine Kinder’ gewesen sein muss. Ohne Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) wären die Virtuosität und Empfindsamkeit, die Innovationslust und Natürlichkeit der Wiener Klassik undenkbar.
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Alexander Ivashkin & Andrew Zolinsky – Benjamin Britten: Complete Music for Solo Cello and Cello & Piano

Alexander Ivashkin, 1990 - Foto: Dmitrismirnov (eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://bit.ly/CCBYSA)]Am vergangenen Freitag (dem 31. Januar 2014) verstarb der russische Cellist Alexander Ivashkin in London an den Folgen seiner Krebserkrankung. Er wurde 65 Jahre alt. Ivashkin – einer der stillen Stars der Klassikwelt – gehörte zu den besten Cellisten seiner Generation und war auch als Dirigent, Festival-Leiter, Buchautor und Pädagoge erfolgreich tätig.

Zahlreiche Werke zeitgenössischer Komponisten hat er uraufgeführt (etwa von Alfred Schnittke). Er hat eng mit hochkarätigen Komponisten wie John Cage, Krzysztof Penderecki, Sofia Gubaidulina, Arvo Pärt, Rodion Shchedrin, James MacMillan, Gabriel Prokofiev u. v. .m. zusammengearbeitet. Er galt als einer der wichtigsten Interpreten der russischen Musik des 20. Jahrhunderts, seine Aufnahme der Cellokonzerte Shostakovichs gehört zu den besten im Katalog (sie wurde erst kürzlich bei Brilliant Classics wiederveröffentlicht), dasselbe gilt für seine Prokofiev- und Schnittke-Aufnahmen. Seine zahlreichen CDs erschienen bei namhaften Plattenfirmen wie BMG, Chandos und Naxos. Eine seiner letzten Aufnahmen, eine Doppel-CD mit Brittens Musik für Solo-Cello und Cello mit Klavier, erschien erst vor einigen Wochen als Originalproduktion bei Brilliant Classics
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Heute vor 50 Jahren …

Paul Hindemith, 1923 - Foto vom Hindemith-Institut als Rechteinhaber unter GFDL zur Verfügung gestellt (http://bit.ly/GNU_fdl) or CC-BY-SA-3.0 (http://bit.ly/CCBYSA]Heute vor 50 Jahren, am 28. Dezember 1963, verstarb der deutsche Komponist Paul Hindemith im Alter von 68 Jahren in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Er gilt heute als einer der herausragendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts, auch wenn von seiner Musik keine breite Massenwirkung ausgeht, gleich wenn sie in den letzten Jahren durch zahlreiche Neu- und Wiederveröffentlichungen (endlich wieder!) mehr Aufmerksamkeit erhält. Hindemiths unkonventionelle und eklektizistische Musik ist überaus faszinierend: Sie vereint Elemente aus dem Expressionismus, dem Neoklassizismus und sogar dem Jazz zu einer einzigartigen Mischung.
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Modo Antiquo, Federico Maria Sardelli – Federico Maria Sardelli: Baroque Concertos · Psalm · Chamber Music

Federico Maria Modo Antiquo, Federico Maria Sardelli - Sardelli: Baroque Concertos · Psalm · Chamber MusicDer aus dem toskanischen Livorno stammende Federico Maria Sardelli (*1963) hat sich als Dirigent seines Ensembles Modo Antiquo einen Namen als herausragender Interpret der Musik Vivaldis und Scarlattis gemacht. Für prestigeträchtige Labels wie Naïve, Deutsche Grammophon, cpo und Tactus hat er mit Weltstars wie Sandrine Piau, lldebrando d’Arcangelo, Ann Hallenberg und Paul Agnew zusammengearbeitet. Seine Aufnahmen wurden bereits zweimal für einen Grammy Award nominiert, und er ist Herausgeber zahlreicher kritischer Notenausgaben der Werke Vivaldis. Darüber hinaus ist Sardelli ein in Italien bekannter satirischer Schriftsteller und Zeichner. Als Komponist hingegen ist er bisher weitgehend unbekannt.
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»Beethoven: Complete Sonatas and Variations for Cello & Piano« von Timora Rosler & Klára Würtz bei WDR 3 besprochen

Timora Rosler & Klára Würtz - Ludwig van Beethoven: Complete Sonatas and Variations for Cello and Piano Ludwig van Beethoven (1770-1827) kann man mit einiger Berechtigung als den Schöpfer der modernen Cellosonate bezeichnen. Zwischen 1796 und 1815 schuf er fünf technisch und künstlerisch höchst anspruchsvolle Sonaten, die seitdem aus dem Repertoire der Cellisten nicht mehr wegzudenken sind. Außerdem verfasste er drei Variationszyklen über Opernarien für Klavier und Cello.

Die niederländisch-israelische Cellistin Timora Rosler und die ungarische Pianistin Klára Würtz haben vor kurzem für Brilliant Classics Beethovens vollständiges Werk für Cello und Klavier aufgenommen. Dem eingespielten Team ist eine wohlklingende, gut durchhörbare Interpretation der Werke gelungen.

Die Doppel-CD wurde gestern von Redakteurin Nele Freudenberger in  der Sendung WDR 3 Tonart besprochen.

Sie fasst über die Produktion zusammen:

»Als Duo überzeugen die beiden rundum. Hier sind Seelenverwandte am Werk. Der Klang ist absolut ausgewogen. Hier gibt es keine Divenzickereien um die Stimmführung, man nimmt’s wie es kommt. Beeindruckend auch die präzise Ausarbeitung (…) Eine durchweg hörenswerte CD, die den richtigen Beethoven-Ton trifft. Es macht sich eben doch bezahlt, bei festen Duo-Partnern zu bleiben.«

Den gesamte Podcast (mit Klangbeispielen) gibt es → hier.

Die Doppel-CD Ludwig van Beethoven: Complete Sonatas and Variations for Cello and Piano von Timora Rosler & Klára Würtz ist am 20. September 2013 auf Brilliant Classics (94624) erschienen und kann im Fachhandel erworben oder bei großen Buch- und CD-Versendern wie → amazon.de und → jpc.de (Links öffnen die jeweilige Produktseite) bestellt werden.

Timora Rosler & Klára Würtz – Ludwig van Beethoven: Complete Sonatas and Variations for Cello and Piano

Ludwig van Beethoven Ludwig van Beethoven (1770-1827) hat für viele Gattungen bahnbrechende Kompositionen geschrieben: Die Klaviersonaten, die Streichquartette, die Violinsonaten die Konzerte, und natürlich die Sinfonien sind Höhepunkte der abendländischen Musikgeschichte, die sich im höchsten Maße stilprägend auf die folgenden Komponisten-Generationen auswirkten und bis heute ihren Widerhall finden.

Dass Beethoven auch als der Schöpfer der modernen Cellosonate zu gelten hat, wird dabei oft übersehen. Zwischen 1796 und 1815 schuf Beethoven fünf technisch und künstlerisch höchst anspruchsvolle Sonaten, außerdem drei Variationszyklen über Opernarien. Zusammengenommen sind sie ein gutes Abbild der verschiedenen Entwicklungsstufen des frühen, mittleren und späten Beethovens und seiner kompositorischen Charakteristika.
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