Various: Mussorgsky Edition – Nahezu vollständige Gesamtausgabe der Werke des russischen Visionärs Modest Mussorgsky

Modest Musorgsky (1870)Wie nahezu alle anderen Komponisten des berühmten „Mächtigen Häufleins“ (Balakirev, Cui, Rimsky-Korsakov, Borodin) war auch Modest Mussorgsky (1839-1881) lediglich im ‘Nebenberuf’ Komponist. Sein Geld verdiente er als Beamter, zunächst in der Ingenieursabteilung des Ministeriums für Kommunikation, später in der Forstwirtschaftsabteilung und schließlich in der Revisionsabteilung, bis er aufgrund seines fortschreitenden Alkoholismus endgültig aus dem Staatsdienst entlassen werden musste.

Viele der Werke Mussorgskys blieben unvollendet und wurden von seinen Freunden und Kollegen orchestriert und vollendet – sicher nicht immer im Sinne des Nonkonformisten. Sein Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“ gehört heute zu den bekanntesten Werken der klassischen Musik überhaupt, doch auch hier ist die Bearbeitung, namentlich die Orchestrierung von Maurice Ravel noch bekannter als das Original. Auch das bekannte Orchesterwerk “Eine Nacht auf dem kahlen Berge” sowie seine beiden bekanntesten Opern „Boris Godunow“ und “Chowanschtschina” sind heute in Bearbeitungen und Vervollständigungen von Rimsky-Korsakov bzw. Shostakovich bekannt.
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»Max Reger Collection« bei klassik.com besprochen

Max Reger CollectionDie vor einigen Wochen bei Brilliant Classics erschienene Reger Collection fasst zahlreiche Werke eines der meist unterschätzten Komponisten der deutschen Spätromantik – eben Max Reger (1873-1916) – in hervorragenden Interpretationen zusammen: Neben seinen großen Orchestervariations-Zyklen zu Beethoven, Hiller und Mozart beinhaltet die Box die Konzerte für Klavier, für Klarinette und für Violine, außerdem die Orchester- und Ballett-Suiten sowie kleinere Orchesterstücke, ausgewählte Kammermusik, einige seiner populärsten Chorwerke und sämtliche Choral-Fantasien für Orgel.

Dr. Stefan Drees hat die 11-CD-Box im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
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Various: Max Reger Collection – Umfangreiche Werkschau mit Konzerten, Suiten, Variationen, geistlichen Liedern und Kammermusik

Max Reger - Foto: unbekannter Fotograph [Public Domain]Ganz so rund wie bei den allenthalben abgefeierten Jubilaren Britten, Verdi und Wagner ist der Jahrestag bei Max Reger (1873-1916) heuer nicht, aber der 140. Geburtstag ist dennoch ein guter Anlass sich mit einem der meist unterschätzten deutschen Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts zu beschäftigen. Und da tut Zeit durchaus Not. Warum also weitere zehn Jahre warten?

Einst übte Regers Musik einen nachhaltigen Einfluss auf die Neue Wiener Schule aus; in den 1920er Jahren war Reger der meistgespielte zeitgenössische Komponist im deutschsprachigen Raum. Dass sein Ruhm heute verblasst ist, mag daran liegen, dass er traditionelle sinfonische Werke scheute – so schrieb er zeit seines Lebens keine einzige ‚richtige‘ Sinfonie – und dass seine Musik (insbesondere seine Orgelmusik) im Ruf steht, technisch besonders anspruchsvoll und schwer zugänglich zu sein.
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Various: Joaquín Rodrigo Edition – Umfangreiche Sammlung mit Musik des populären spanischen Komponisten

Joaquín Rodrigo (1901-1999) ist einer der populärsten spanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, obwohl er gemeinhin nur mit wenigen Werken in Verbindung gebracht wird, namentlich seinen beiden ersten Gitarrenkonzerten, dem “Concierto de Aranjuez” (1939) und der “Fantasía para un Gentilhombre” (1954). Sein Gesamtwerk umfasst allerdings deutlich mehr als lediglich zwei Gitarrenkonzerte: Rodrigos Personalstil verband neoklassizistische Ansätze mit spanischer Folklore zu äußerst farbenreichen Kompositionen, die sowohl ansprechend als auch anspruchsvoll sind.
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Various: A Mendelssohn Portrait – Die wichtigsten Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy

A Mendelssohn Portrait (Brilliant Classics)Wie bei allen Veröffentlichungen der Portrait-Reihe sind in der vorliegenden Box die wichtigsten Werke eines Komponisten zusammengefasst. In diesem Fall handelt es sich um einen ‚großen Querschnitt‘ aus dem Œuvre von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847). Er gilt, neben Robert Schumann und Frédéric Chopin als der wichtigste Komponist der ersten Generation romantischer Komponisten.

Mendelssohn hat durchaus mehr zu bieten, als die wenigen populären Werke, die üblicherweise mit ihm in Verbindung gebracht werden (allen voran der „Hochzeitsmarsch“ aus „Ein Sommernachtstraum“), die vorliegende Box „A Mendelssohn Portrait“ belegt auf 40 CDs sein Ausnahmetalent als „Mozart des 19. Jahrhunderts“ …
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„Muzio Clementi – Complete Sonatas for Fortepiano“ von Costantino Mastroprimiano bei klassik.com besprochen

C. Mastroprimiano: Muzio Clementi - Complete Sonatas for FortepianoDer italienische Komponist, Pianist, Musikverleger und Klavierbauer Muzio Clementi (1752–1832) gilt heutzutage – zumindest dem Ruf nach – als “Vater des Pianoforte”. Sein Anteil als Komponist, Pianist, Verleger und Klavierbauer am Siegeszug des damals neuartigen Tasteninstruments im späten 18. Jahrhundert ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Endlich liegt mit monumentalen Gesamteinspielung seiner Klaviersonaten durch den italienischen Fortepiano-Spezialisten Costantino Mastroprimiano  eine valide Referenzaufnahme vor, die seinem Stellenwert gerecht wird.

Die 18-CD-Box wurde nun von Aron Sayed ausführlich im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
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Various: Borodin Edition – Nahezu vollständige Gesamtausgabe der Werke des russischen Romantikers Alexander Borodin

Alexander Borodin - Foto: [Public domain]Alexander Borodin (1833-1887) war einer der interessantesten Figuren der russischen Romantik. Als eines der fünf Mitglieder des berühmten Mächtigen Häufleins (gemeinsam mit Mily Balakirev, César Cui, Modest Mussorgsky und Nikolai Rimsky-Korsakov) gehörte er zu den einflussreichsten und in gewisser Weise auch zu den einschüchterndsten Figur der russischen Musikwelt, doch Komponist war er nur im Nebenberuf. Im Hauptberuf war Borodin zeit seines Lebens ein verdienstvoller Chemiker und Mediziner. Die ‚Macht‘, die ihm im Bündnis mit seinen Musikerkollegen zugesprochen wurde, war für Borodin nebensächlich. Er blieb ein bescheidener und unauffälliger Mann (ganz wie auf dem Titelbild der Borodin Edition, s. unten ↓), der sich beispielsweise sehr für das Frauenstudium im hoffnungslos rückständigen Russland einsetzte.
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Costantino Mastroprimiano: Muzio Clementi – Complete Sonatas for Fortepiano

Muzio Clementi im Portrait von Aleksander Orłowski [Public domain]: Der italienische Komponist, Pianist, Musikverleger und Klavierbauer Muzio Clementi (1752–1832) gilt heutzutage mit einiger Berechtigung als “Vater des Pianoforte”; sein Beitrag als Komponist, Pianist, Verleger und Klavierbauer zum Siegeszug des neuartigen Tasteninstruments im späten 18. Jahrhundert ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Bereits als 14-Jähriger wurde sein Talent von einem britischen Mäzen entdeckt, der ihn adoptierte und in England gründlich ausbilden ließ. Als junger Mann ließ sich Clementi in London nieder, wo er mit großem Erfolg am lokalen Konzertleben als Pianist teilnahm. Ermutigt von diesen Erfolgen, begab er sich in den 1780er Jahren auf eine ausgedehnte Konzertreise durch die europäischen Kulturmetropolen, die ihn an die bedeutenden Höfe in Paris, München, Salzburg und Wien führen sollte. Weitere ausgedehnte Tourneen sollten in den folgenden Jahrzehnten folgen, die seinen Ruhm als Ausnahme-Virtuosen festigten. Parallel zu seiner Karriere als Musiker betätigte er sich außerdem auch mit der ‚geschäftlichen Seite‘ seines Metiers als Musikverleger und als Klavierbauer — und in zunehmendem Maße als Komponist. Als solcher schrieb er hauptsächlich Werke für sein Instrument, aber auch Orchester- und Vokalwerke.
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»Boccherini Edition« bei klassik.com besprochen

Boccherini Edition - Brilliant ClassicsBei Brilliant Classics ist vor einigen Wochen die bisher umfangreichste Sammlung von Aufnahmen des italienischen Komponisten Luigi Boccherini (1743–1805) erschienen. Eine Sammlung mit der Musik des „Individualisten unter den Komponisten des 18. Jahrhunderts“ war offenbar längst überfällig: Musikfreunde und Kritiker geben ein durchweg positives Feedback zur Boccherini Edition, die auf 37 CDs einen umfangreichen, repräsentativen Querschnitt aus dem Œuvre des toskanischen Cellisten und Komponisten bietet.

Die Box wurde nun von Christan Starke sehr ausführlich im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt, der sich die einzelnen Sektionen der Box (Sinfonien, Cellokonzerte, Cellosonaten, Streichquartette, sonstige Kammermusik, Stabat Mater) in einzelnen vorstellt.
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Various: Shostakovich Edition – Fast vollständiger Überblick über Dmitri Shostakovichs Werk

Dmitri ShostakovichDmitri Dmitriyevich Shostakovich (russisch Дмитрий Дмитриевич Шостакович, 1906–1975) gilt, neben Sergei Prokofiev, als der bedeutendste und bekannteste russische Komponist der Sowjet-Ära. Sein umfangreiches Werk deckt quasi alle Genres ab und ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklungen der Sowjetunion. Shostakovichs Œuvre ist geprägt von der Gratwanderung zwischen seinem sich stets weiter entwickelnden, progressiven Personalstil und der scheinbaren Anpassung an der staatlich verordneten Ästhetik des sozialistischen Realismus. Die Notwendigkeit seine eigentlichen Intentionen in seinen Kompositionen zu verschlüsseln um der Gängelung durch die stalinistischen Kultur-Apparatschiks zu entgehen, prägten einen ambivalenten Stil, der die intimste Melancholie hinter dem Trivialen verbarg, der dem staatlich verordneten, vordergründigem Optimismus und Frohsinn mit unterschwelligem, beißendem Spott begegnete. Wie bei Matrjoschka-Puppen steckt Shostakovichs eigentliche Aussage oft unter einer vordergründigen Hülle.
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