Alexander Ivashkin & Andrew Zolinsky – Benjamin Britten: Complete Music for Solo Cello and Cello & Piano

Alexander Ivashkin, 1990 - Foto: Dmitrismirnov (eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://bit.ly/CCBYSA)]Am vergangenen Freitag (dem 31. Januar 2014) verstarb der russische Cellist Alexander Ivashkin in London an den Folgen seiner Krebserkrankung. Er wurde 65 Jahre alt. Ivashkin – einer der stillen Stars der Klassikwelt – gehörte zu den besten Cellisten seiner Generation und war auch als Dirigent, Festival-Leiter, Buchautor und Pädagoge erfolgreich tätig.

Zahlreiche Werke zeitgenössischer Komponisten hat er uraufgeführt (etwa von Alfred Schnittke). Er hat eng mit hochkarätigen Komponisten wie John Cage, Krzysztof Penderecki, Sofia Gubaidulina, Arvo Pärt, Rodion Shchedrin, James MacMillan, Gabriel Prokofiev u. v. .m. zusammengearbeitet. Er galt als einer der wichtigsten Interpreten der russischen Musik des 20. Jahrhunderts, seine Aufnahme der Cellokonzerte Shostakovichs gehört zu den besten im Katalog (sie wurde erst kürzlich bei Brilliant Classics wiederveröffentlicht), dasselbe gilt für seine Prokofiev- und Schnittke-Aufnahmen. Seine zahlreichen CDs erschienen bei namhaften Plattenfirmen wie BMG, Chandos und Naxos. Eine seiner letzten Aufnahmen, eine Doppel-CD mit Brittens Musik für Solo-Cello und Cello mit Klavier, erschien erst vor einigen Wochen als Originalproduktion bei Brilliant Classics
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»Canto Ostinato XL« von Jeroen van Veen & Friends bei BR Klassik besprochen

Jeroen van Veen – Simeon ten Holt: Canto Ostinato XL (3D)Als eines der besten und erfolgreichsten Werke der Minimal Music hat der “Canto Ostinato” des niederländischen Komponisten Simeon ten Holt (1923-2012) Kultstatus. Nun hat der niederländische Pianist Jeroen van Veen die Canto Ostinato XL-Box veröffentlicht, in der sich neun Fassungen (für Solo-Klavier, zwei Klaviere, zwei präparierte Klaviere, vier Klaviere, drei Klaviere und Orgel, Solo-Orgel, zwei Klaviere und zwei Marimbas, Marimbas in Mehrspuraufzeichnung und für zwei Synthesizer) auf zwölf CDs finden.

“Canto Ostinato XL” wurde gestern von Helmut Rohm beim süddeutschen Kultursender BR Klassik vorgestellt.
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Jeroen van Veen & Friends – Simeon ten Holt: Canto Ostinato XL

Simeon ten Holt - Foto: von Colette Noël-Ten Holt [CC-BY-3.0 (http://bit.ly/CC_BY_30)]Als eines der besten und erfolgreichsten Werke der Minimal Music hat der “Canto Ostinato” des niederländischen Komponisten Simeon ten Holt (1923-2012) in seinem Heimatland regelrechten Kultstatus. Gleich mehrere Aufnahmen des Canto schafften es immer wieder in die Verkaufscharts, die üblicherweise der Popmusik vorbehalten bleiben. Das Geheimnis des Erfolges liegt in der Wandlungsfähigkeit des Werkes: Durch die offene Kompositionsform hat man bei der Interpretation maximale Freiheit bei der Wahl der Instrumente und der Kombination der einzelnen Partikel, die sich beliebig anordnen lassen. So entsteht ein wohlvertrautes Stück immer wieder überraschend neu.
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Marco & Giancarlo Simonacci – Morton Feldman: Complete Music for Cello and Piano

Morton Feldman - Foto: Bogaerts, Rob / Anefo [CC-BY-SA-3.0-nl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/nl/deed.en)]Der US-Amerikaner Morton Feldman (1926-1987) ist mit Sicherheit einer der großen Individualisten der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Stil hatte zwar Berührungspunkte mit dem Schaffen anderer Komponisten, im Prinzip blieb Feldmans Klangsprache aber stets einzigartig und dies obwohl (oder gerade weil) Feldman mehrfach in seiner Karriere seinen Stil signifikant änderte. Seine Werke lassen sich keiner bekannten Schule eindeutig zuordnen. Feldmans Musik will nichts ausdrücken, keine Empfindungen äußern, keine Handlung abbilden, keine Landschaft beschreiben: Sie ist einzig dem “L’art pour l’art“-Prinzip verpflichtet.
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„The Andrés Segovia Archive“ von Ermanno Brignolo bei ‚Gitarre & Laute‘ besprochen

Ermanno Brignolo - The Andrés Segovia Archive: Complete Music written for Andrés SegoviaIn meiner persönlichen Top 5 des vergangenen Jahres freute ich mich vor einigen Tagen über bemerkenswert viele Gitarrenmusik-Veröffentlichungen des vergangenen Jahres bei Brilliant Classics »bei denen der Schwerpunkt (glücklicherweise!) nicht auf dem hinlänglich bekannten Repertoire, sondern auf aufregend neue und bisher unbekannte Kompositionen lag«. Nicht nur für mich war die 7-CD-Box The Andrés Segovia Archive (s. Besprechung → hier im Blog) ein absolute Höhepunkt des Jahres, sondern offenbar auch für die Fachpresse.

Sie enthält sämtliche für Segovia geschriebenen Kompositionen aus dem Nachlass, die er selbst niemals aufgenommen oder veröffentlicht hat. Des weiteren enthält sie alle Originalfassungen von Stücken, die Segovia nur nach massiven Veränderungen aufgeführt hat sowie posthum dem Andenken Segovias gewidmete Werke.

Die Box wurde nun von Peter Päffgen beim Onlinemagazin Gitarre & Laute vorgestellt.

Er vergibt die volle Punktzahl (5/5 Punkte!) und zieht das Fazit:
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Various: Paul Dessau Edition – Repräsentative Werkschau des bekannten DDR-Komponisten

Die letzte reguläre Besprechung des Jahres 2013 im Blog stellt die als letztes bei Brilliant Classics erschienene enzyklopädische Edition vor, die Paul Dessau Edition.

Paul Dessau: Foto: Ruth Berghaus (Archiv) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)]Der gebürtige Hamburger Paul Dessau (1894-1979) gehörte zu den bekanntesten und am häufigsten ausgezeichneten Komponisten der DDR, ein Umstand, der bis heute eine vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit seinem Œuvre erschwert. Im Westen wurde Dessaus Musik wegen seines Bekenntnisses zum Sozialismus als minderwertig eingestuft ohne wirklich sonderlich beachtet zu werden; in der DDR geriet Dessau trotz seiner Überzeugung immer wieder in Konflikt mit den staatlichen kulturpolitischen Instanzen, nicht zuletzt weil er in seiner eigenen Musik Zwölftontechniken verwendete und sich für die Musik anderer Avantgardisten vehement einsetzte.

Dessau gilt als Schöpfer einer „Avantgarde fürs Volk“, de facto weist sein umfangreiches Gesamtwerk eine erstaunliche stilistische Bandbreite auf: Von Filmmusiken für frühe Walt-Disney-Filme über ambitionierte sinfonische Werke, Kammermusik, Klaviermusik, Oratorien, Opern bis hin zu seinen Bühnenmusiken, die in Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht entstanden. Darüber hinaus schrieb Paul Dessau immer wieder Gebrauchsmusik für politische Anlässe in der DDR.
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Heute vor 50 Jahren …

Paul Hindemith, 1923 - Foto vom Hindemith-Institut als Rechteinhaber unter GFDL zur Verfügung gestellt (http://bit.ly/GNU_fdl) or CC-BY-SA-3.0 (http://bit.ly/CCBYSA]Heute vor 50 Jahren, am 28. Dezember 1963, verstarb der deutsche Komponist Paul Hindemith im Alter von 68 Jahren in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Er gilt heute als einer der herausragendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts, auch wenn von seiner Musik keine breite Massenwirkung ausgeht, gleich wenn sie in den letzten Jahren durch zahlreiche Neu- und Wiederveröffentlichungen (endlich wieder!) mehr Aufmerksamkeit erhält. Hindemiths unkonventionelle und eklektizistische Musik ist überaus faszinierend: Sie vereint Elemente aus dem Expressionismus, dem Neoklassizismus und sogar dem Jazz zu einer einzigartigen Mischung.
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»Ludovico Einaudi: Waves« von Jeroen van Veen bei BR Klassik besprochen

Jeroen van Veen plays Ludovico Einaudi: Waves – The Piano Collection„Ludovico Einaudi: Waves – The Piano Collection“ von Jeroen van Veen ist ein umfangreicher und überraschend abwechslungsreicher Überblick über das Schaffen des populären Turiner Komponisten zwischen Minimal Music und dezenten postmodernen Pop-Einflüssen. Die Edition deckt auf randvollen sieben CDs Einaudis vollständiges Werk für Klavier ab.

„Waves“ wurde nun von Ursula Adamski-Störmer beim Kultursender BR Klassik vorgestellt:
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Jeroen van Veen – Arvo Pärt: Complete Piano Music

Arvo Pärt - By Woesinger [CC-BY-SA-2.0 (http://bit.ly/CC_BY_20)]Der estnische Komponist Arvo Pärt (*1935) gilt als einer der bedeutendsten lebenden Komponisten Neuer Musik. Nach frühen neoklassizistischen und seriellen Kompositionsphasen, legte er zwischen 1968 und 1976 eine lange schöpferische Pause ein. Als er 1976 dann das Klavierstück “Für Alina” veröffentlichte, hatte er eine eigene, sehr reduzierte Klangsprache entwickelt, die fortan für sein OEuvre prägend sein sollte. Er nannte sie “Tintinnabuli-Stil” abgeleitet vom lateinischen Wort für Glöckchenspiel (‚Tintinnabulum‘). Damit spielte er auf das “Klingeln” des Dreiklangs an, der eine zentrale Rolle in dieser Kompositionstechnik hat. Mit dem Stilwechsel kam der internationale Durchbruch: Heute gehört Pärt zu den weltweit populärsten Komponisten, der auch breite Hörerschichten für sich gewinnen konnte, die üblicherweise zeitgenössische Werke eher meiden. Seine schlichte, ungemein suggestive und introvertierte Musik erfüllt die elementare Sehnsucht nach Ruhe und Spiritualität in einer immer schneller und komplexer werdenden Zeit.
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Jeroen van Veen – Ludovico Einaudi: Waves – The Piano Collection

Ludovico Einaudi, Dezember 2012 (CC BY-SA 3.0 - http://bit.ly/CCBYSA) Die Musik des italienischen Pianisten und Komponisten Ludovico Einaudi (*1955) gehört zu den bemerkenswertesten Phänomenen der Gegenwart. Seine betont simpel gehaltenen Kompositionen für Klavier sprechen eine breite Hörerschicht weit über die Grenzen der (sogenannten) klassischen Musik an. Während Puristen seinen populären Klängen äußerst skeptisch gegenüberstehen, feiern ihn andere als „Satie des 21. Jahrhunderts“. Einaudi trifft mit seinen zurückhaltenden Kompositionen den Zeitgeist: Sie sind ein Ausgleich gegen den Stress und die Hektik in einer immer schneller werdenden Welt. Auf die Komplexität des Alltags wirkt Einaudis Musik wie ein beruhigendes Gegenmittel.
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