Alberto Mesirca – Giulio Regondi: Complete Solo Guitar Music

GiuliovRegondi - Lithografie (Ausschnitt): Josef Kriehuber [Public domain]Giulio Regondi (1823–1872), Sohn einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters, war einer der bedeutendsten Gitarristen des 19. Jahrhunderts und Komponist. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in England. Von seinem Vater bereits in jungen Jahren zu mehrstündigem Üben gedrängt, trat er schon früh als Wunderkind auf, bald auch mit damaligen Stars der europäischen Musikwelt wie Paganini und Liszt. Fernando Sor, damals selbst als Virtuose der Gitarre in ganz Europa bekannt, widmete 1831 dem Achtjährigen seine „Fantaisie Souvenir d’amitié“.

Seine Verdienste als Komponist blieben lange Zeit unbeachtet. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde ein Großteil seines Œuvres vom Musikwissenschaftler Simon Wynberg wiederentdeckt und editiert.
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»Pauline Viardot: Mélodies« von Marina Comparato & Elisa Triulzi bei mdr Figaro vorgestellt

Die Französin Pauline Viardot (geb. García, 1821–1910) machte sich als eminent wichtige Figur des öffentlichen Lebens in politisch schwierigen Zeiten, wie kaum eine andere Person, um die europäische Kunst- und Kulturszene verdient. Marina Comparato & Elisa Triulzi – Pauline Viardot: Mélodies – based on Chopin's MazurkasSie war eine der vielseitigsten Künstlerinnen der Romantik, die sich als überragende Mezzosopranistin, Pianistin, Gesangslehrerin und nicht zuletzt Arrangeurin und Komponistin hervortat.

Bei Brilliant Classics erschien vergangenen Freitag eine CD mit ihren Chopin-Mazurkas-Bearbeitungen, die die international erfolgreiche italienische Mezzosopranistin Marina Comparato gemeinsam mit der Pianistin Elisa Triulzi aufgenommen hat. Die CD wurde nun von Claus Fischer für den mitteldeutschen Kultursender mdr Figaro in der wöchentlichen Rubrik „Take 5“ vorgestellt.
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Various: Johannes Brahms Complete Edition – Das Gesamtwerk

Johannes BrahmsJohannes Brahms (1833-1897) ist einer der bedeutendsten europäischen Komponisten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und eine zentrale Figur der deutschen Romantik. Zu Lebzeiten galt er als ‚Traditionalist‘ (und somit als wenig progressiv). Damit war er der wichtigste Antagonist von Richard Wagner und der von ihm vertretenen ‚Neudeutschen Schule‘. Erst nach Brahms Tod, maßgeblich durch den berühmten Aufsatz Arnold Schönbergs „Brahms, the progressive“ (1933), begann eine Neubewertung seines Schaffens im Hinblick auf seine Bedeutung für die Moderne.

.Johannes Brahms Complete Edition (2014 Edition)Die vorliegende Neuausgabe der Brahms Complete Edition (eine erste Fassung erschien 2008) enthält das Gesamtwerk des Hamburger Komponisten auf 58 CDs: seine vier Sinfonien und andere Orchesterwerke, sämtliche Konzerte, die Klaviermusik, die selten gespielten Orgelwerke, die beliebte Kammermusik, die umfangreiche geistliche und weltliche Chormusik sowie sämtliche Lieder. Bei der Auswahl der Interpretationen hat man sich prinzipiell für Aufnahmen europäischer Spezialisten entschieden. Die Schlüsselwerke liegen bei dieser Neuauflage größtenteils in Qualitätseinspielungen internationalen Ranges vor, die sich seit Jahren zurecht in der Brahms-Diskografie bewährt haben: die Sinfonien in den hochgelobten Aufnahmen des Netherlands Philharmonic Orchestra unter Jaap van Zweden, die Klavier- und Violinkonzerte mit berühmten Solisten wie Daniel Barenboim, Cécile Ousset und Yehudi Menuhin, die Violinsonaten in der exzellenten Neuaufnahme von Kristóf Baráti und Klára Würtz, die Klaviermusik von einer ganzen Reihe von Spezialisten wie Håkon Austbø und Wolfram Schmitt-Leonardy, die Kammermusik in Aufnahmen mit Isabelle Faust, dem Nash Ensemble, dem Gutman Trio, dem Brandis Quartett u. a. und „Ein Deutsches Requiem“ in der zeitlosen Aufnahme des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin unter Helmut Koch.
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Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin, Heinz Rögner u. a. – Anton Bruckner: Complete Symphonies

Anton BrucknerZu Lebzeiten alles andere als unumstritten, oft sogar verspottet, zählt man heute den Österreicher Anton Bruckner (1824-1896) zu Recht zu den ganz großen Symphonikern des 19. Jahrhunderts. Bruckner gelang es, der in die Krise geratenen Gattung Sinfonie neue Impulse zu verleihen und gleichzeitig ihren Weg in die Moderne zu ebnen. Seine Sinfonien, speziell seine ’späten‘, reifen Sinfonien Nos. 4–9 gehören zu den populärsten sinfonischen Werken in den Konzertsälen der Welt.
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Various: Tchaikovsky Edition (2014 Edition)

Alleine die diskografische Leistung war mehr als eine Würdigung wert: Tchaikovsky Edition (2014)Zum ersten Mal in der Geschichte der Tonaufnahme vereinte die 2011 erstmalig erschienene Tchaikovsky Edition (s. Rezension der 2011-Veröffentlichung) nahezu alle erhaltenen Werke von Pyotr Illyich Tchaikovsky (1840-1893) in einer Veröffentlichung. Dabei wurden bevorzugt Aufnahmen von russischen Künstlern und Ensembles für die Box ausgewählt.

Nun ist die beliebte Edition in einer überarbeiteten Neuauflage erneut veröffentlicht worden. Und obwohl sie etwas weniger umfangreich ausfällt – aus lizenzrechtlichen Gründen hat man auf fünf CDs mit klanglich ohnehin fragwürdigen russischen Archivaufnahmen aus den 1940ern weitgehend verzichtet – ist die Tchaikovsky Edition auch in der 2014-Ausgabe nichts weniger als ein Meilenstein im Brilliant-Classics-Katalog.
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Various: Gabriel Fauré Edition – Umfangreicher Querschnitt aus dem Werk Faurés

Gabriel Fauré 1905 - Foto: Pierre Petit [Public domain]Der Franzose Gabriel Fauré (1845-1924) gehört zu den meist unterschätzten Komponisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sein Schaffen wird zwar immer wieder für seine betörend schönen Melodien und seine handwerkliche Akribie gelobt, seine Werke bleiben jedoch, einmal abgesehen von der „Pavane“, einigen kammermusikalischen Kompositionen und vor allem seinem „Requiem“, außerhalb Frankreichs weitgehend unbeachtet.

Dabei gibt es bei Fauré wirklich viel zu entdecken, umfasst doch seine lange Schaffenszeit eine erstaunliche musikalische Entwicklung: Ausgehend von der deutschen und französischen Romantik bedient sich Fauré später impressionistischer, gegen Ende sogar dezidiert kühner, moderner Stilmerkmale. Gabriel Fauré gelang es während seiner gesamten kreativen Zeit, neue Entwicklungen in seine Musik einzuflechten ohne seine ureigene Klangsprache zu kompromittieren.
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Tchaikovsky Symphony Orchestra of Moscow Radio, Vladimir Fedoseyev – Alexander Glazunov: Complete Symphonies

Alexander GlazunovAlexander Glazunov (1865-1936, deutschsprachige Transliteration Alexander Glasunow) nimmt unter den russischen Komponisten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine verbindende Position ein. Er war kein Mitglied des ‘Mächtigen Häufleins’, vereinte allerdings deren nationalrussische Ansätze mit der durch zahlreiche westliche Einflüsse angereicherten Klangsprache Pjotrs Tschaikowskys zu seinem Personalstil. Unter Kollegen bewunderte man sein phänomenales Gedächtnis, seine ausgefeilte Kontrapunktik und seine brillanten Orchestrierungen. Als Komponist beeinflusste er den jungen Stravinsky, als Dozent am Moskauer Konservatorium begleitete er Shostakovich durch seine Lehrjahre, gleichwohl er für die modernistischen Tendenzen (»Kakophonie«) der jüngeren Generation wenig übrig hatte. Auch wenn es heute anders wahrgenommen wird, gehört Glazunov zu den bedeutendsten russischen Komponisten und hatte als Lehrer Shostakovichs einen nicht unerheblichen Einfluss auf die russische Musik des 20. Jahrhunderts.
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»Czech String Quartets« vom Stamitz Quartet bei klassik.com besprochen

Das Stamitz Quartet gilt seit seiner Gründung 1985 als das Ensemble für tschechische Kammermusik. Stamitz Quartet - A. Dvořák · B. Smetana · L. Janáček · B. Martinů: Czech String QuartetsAuf unnachahmliche Weise ist es in der Lage, die Eigenheiten der Komponisten, aber auch ihr gemeinsames nationales Erbe herauszuarbeiten, das tief in der böhmischen und mährischen Folklore verwurzelt ist. Die 15-CD-Box „Czech String Quartets“ fasst erstmalig sämtliche Streichquartette der vier wichtigsten tschechischen Komponisten der letzten 200 Jahre in Referenzeinspielungen zusammen: Bedřich Smetana (1824-1884), Antonín Dvořák (1841-1904), Leoš Janáček (1854-1928) und Bohuslav Martinů (1890-1959).

Die Aufnahmen entstanden zwischen 1987 und 1993 ursprünglich für Bayer Records und wurden im Mai sensationell günstig auf Brilliant Classics wiederveröffentlicht. Die Box wurde von Dr. Stefan Drees im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.

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Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt – Franz Schubert: Complete Symphonies

Franz Schubert ca. 1827 - Bild wird Anton Depauly zugesprochen, wurde früher Joseph Mähler zugeordnet [Public domainDie acht Sinfonien von Franz Schubert (1797-1828) gehören zu den bedeutendsten Orchesterwerken des frühen 19. Jahrhunderts. Im Übergang von seinen frühen Sinfonien Nos. 1-6, die er als Jugendlicher zwischen 1813 und 1818 schrieb, zu den beiden letzten, der Sinfonie in h-Moll (die „Unvollendete“) von 1822 und der „Großen“ Sinfonie in C-Dur von 1825, lässt sich der Wandel von der Klassik zur Frühromantik exemplarisch nachvollziehen.

Zu Lebzeiten erklang vermutlich kaum eine dieser Sinfonien bei einer öffentlichen Aufführungen, die meisten wurden erst posthum uraufgeführt. Für einige andere ist eine Privataufführung zu Schuberts Lebzeiten zumindest wahrscheinlich. Erfolgreich wurden die Sinfonien erst lange nach seinem Tod. Heute gehören seine beiden späten Sinfonien, die sogenannte „Unvollendete“ Sinfonie in h-Moll, D 759 von 1822 und die „Große“ Sinfonie in C-Dur, D 944 von 1825, zu den populärsten Sinfonien des 19. Jahrhunderts. Die „Unvollendete“ wurde kürzlich sogar von der Musik-Website classical.com zu einer der fünf besten Sinfonien aller Zeiten gekürzt.
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Heute vor 189 Jahren …

Anton BrucknerHeute vor 189 Jahren, am 4. September 1824, wurde der Organist und Komponist Anton Bruckner im oberösterreichischen Ansfelden geboren. Kaum vorstellbar: Einer nach unserem Verständnis wichtigsten Symphoniker der Romantik war zu Lebzeiten bei seinen Kollegen und bei der Kritik äußerst umstritten und wurde oft genug sogar verspottet. Seinen Kritikern fehlte offenbar der Weltblick: Bruckner gelang es mit seinen Sinfonien, der in die Krise geratenen Gattung neue Impulse zu verleihen und gleichzeitig ihren Weg in die Moderne zu ebnen.
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