Musik war schon seit jeher ein wichtiger Bestandteil im Totenkult der Menschen, sei es, um das Gefühl des Verlustes adäquat auszudrücken, sei es, um dem Begräbnisritual einen formalen Rahmen zu geben, der Raum für Trauer, Erinnerung und Abschied schafft. Bereits in der frühen christlichen Musik wurden entsprechende Bibeltexte zu Traueranlässen gesungen. Später kristallisierten sich drei Hauptvarianten der geistlichen Trauermusik heraus: Vertonungen des „Stabat Mater“, einem mittelalterlichen Gedicht, das den Schmerz der Mutter Jesu um den Gekreuzigten besingt, alttestamentarische „Klagelieder Jeremias“, die die Zerstörung Jerusalems und des Tempels von 586 v. Chr. beklagen und die in der Karwoche eine bedeutende Rolle spielen und die „Missa pro defunctis“. Spätestens ab dem 18. Jahrhundert rückte diese bald „Requiem“ genannte Totenmesse ins Zentrum des Interesses der Komponisten. Das Requiem folgt in der Regel in Text und Sequenz der Liturgie eines (katholischen) Sterbeamtes: Requiem aeternam, Kyrie, Dies irae, Domine Jesu Christe, Sanctus et Benedictus, Agnus Dei, Lux aeterna. Während die Vertonungen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine tatsächliche oder zumindest ideelle Messe in einer Kirche zum Anlass hatten, entwickelte sich das Requiem gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur eigenen Kunstform, die nicht mehr für den kleinen Rahmen einer Messe in einer Kirche, sondern für die Aufführung in einem Konzertsaal konzipiert wurde.
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Schlagwort-Archive: Henry Purcell
Various Composers – Awake, sweet love: An Anthology of Lute Music
Die Geschichte der Laute ist lang und abwechslungsreich: In der Renaissance galt die Laute als “Königin der Instrumente”, im Barock nahm ihre Bedeutung als Solo-Instrument zunehmend ab und wurde als Begleitinstrument von anderen Saiteninstrumenten wie der Theorbe ersetzt, bis die Gitarre sie im 19. Jahrhundert vollends verdrängte. Vergessen wurde die Laute dennoch nicht. Auch wenn es heute quasi keine zeitgenössischen Kompositionen mehr für die Laute geben mag, so ist sie im Zuge der Originalklang-Bewegung und der ungebrochenen Beliebtheit des Repertoires für Laute ein zwar exotisches, aber nicht unbekanntes Instrument
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Brilliant Classics: Neuheiten im Mai 2013 – 1. Teil
Jeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen, umfangreiche Sammelboxen und enzyklopädische Editionen.
Wie jeden Monat möchte ich auch dieses Mal über alle kommenden Neuheiten im Brilliant-Classics-Programm informieren. Alle in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 26. April 2013 in den Handel.
Eine Auswahl der nun vorgestellten Titel wird im Laufe der folgenden Wochen ausführlich im Blog vorgestellt werden.
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Various: Purcell Collection — Umfassende Purcell-Sammlung mit Spitzenaufnahmen
Henry Purcell (1659-1695) galt bereits zu Lebzeiten als der bedeutendste englische Komponist seiner Epoche und wurde als “Orpheus britannicus” verehrt. Trotz seines kurzen Lebens, er wurde gerade einmal 36 Jahre alt, hinterließ er ein relativ umfangreiches Œuvre, das alle wichtigen Bereiche der Barockmusik (Cembalo- und Orgelwerke, Kammermusik, geistliche Werke, Lieder, Opern und Schauspielmusiken) abdeckt. Anders als seine zeitgenössischen Kollegen imitierte er in seiner Musik nicht französische oder italienische Vorbilder, sondern schuf eine spezifisch eigene englische Tonsprache.
Bis ins 20. Jahrhundert galt Purcell in seiner Heimat als einziger britischer Komponist von Weltrang. Seine ungewöhnlich facettenreiche Musik, sein natürlicher Umgang mit Sprache und Melodie, wirkt bis in die heutige Gegenwartskultur: Popkünstler wie Sting und Klaus Nomi haben ‘The Cold Song’ aus “King Arthur” aufgenommen, Pete Townshend, Gitarrist und Songschreiber der Rockband The Who, zählt Purcell zu seinen wichtigsten Einflüssen.
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Brilliant Classics: Neuheiten im Februar 2013
Jeden Monat erscheinen bei Brilliant Classics hochkarätige Neuproduktionen, interessante Wiederveröffentlichungen, Lizenzaufnahmen, umfangreiche Sammelboxen und enzyklopädische Editionen. Wie jeden Monat möchte ich auch dieses Mal über alle kommenden Neuheiten im Brilliant-Classics-Programm informieren. Alle in diesem Artikel vorgestellten Titel kommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 1. Februar 2013 in den Handel.
Eine Auswahl der nun vorgestellten Titel wird im Laufe der folgenden Wochen ausführlich im Blog vorgestellt werden.
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»Henry Purcell – The Fairy Queen« auf klassik.com besprochen
Die Wiederveröffentlichung der Barock-Oper „The Fairy Queen“ von Henry Purcell (1681-1767) in der Brilliant Opera Collection (vormals beim Schweizer Arts-Label veröffentlicht) bietet auch Musikfreunden mit schmalem Geldbeutel die Möglichkeit, diese wundervolle, auf Shakespeares Mitsommernachtstraum basierende Oper in einer authentischen Aufnahme kennenzulernen. Der Konzertmitschnitt vom Ravenna Festival aus dem Jahre 2001 mit den New English Voices und der Accademia Bizantina unter der Leitung von Ottavio Dantone glänzt mit exzellenten Solisten (Carolyn Sampson, William Towers, Andrew Carwood, Michael Bundy usw.).
Die Doppel-CD wurde nun von Christiane Bayer im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
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