Timora Rosler & Klára Würtz – Ludwig van Beethoven: Complete Sonatas and Variations for Cello and Piano

Ludwig van Beethoven Ludwig van Beethoven (1770-1827) hat für viele Gattungen bahnbrechende Kompositionen geschrieben: Die Klaviersonaten, die Streichquartette, die Violinsonaten die Konzerte, und natürlich die Sinfonien sind Höhepunkte der abendländischen Musikgeschichte, die sich im höchsten Maße stilprägend auf die folgenden Komponisten-Generationen auswirkten und bis heute ihren Widerhall finden.

Dass Beethoven auch als der Schöpfer der modernen Cellosonate zu gelten hat, wird dabei oft übersehen. Zwischen 1796 und 1815 schuf Beethoven fünf technisch und künstlerisch höchst anspruchsvolle Sonaten, außerdem drei Variationszyklen über Opernarien. Zusammengenommen sind sie ein gutes Abbild der verschiedenen Entwicklungsstufen des frühen, mittleren und späten Beethovens und seiner kompositorischen Charakteristika.
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»Khrennikov: Concertos« ist Norman Lebrechts „Album of the Week“ bei Sinfini Music

Norman Lebrecht (*1948) ist ein englischer Schriftsteller und Kommentator in der Musik- und Kulturszene und der derzeit einer der wohl einflussreichsten Musikkritiker. Tchaikovsky Symphony Orchestra of Moscow Radio, Vladimir Fedoseyev - Tikhon Khrennikov: Violin Concertos · Piano ConcertosWenn er eine CD mit Werken des russischen Komponisten Tikhon Khrennikov (1913-2007) bespricht, dann ist das schon etwas besonderes, immerhin ist das nicht irgendwer gewesen: Als mächtiger Generalsekretär des sowjetischen Komponistenverbandes war Khrennikov berühmt-berüchtigt für seine scharfe Kritik bekannter Komponisten wie Shostakovich und Prokofiev, denen er ‚formalistische Tendenzen‘ vorwarf. Über Jahrzehnte war Khrennikov verantwortlich für die Verfolgung und Berufsverbote zahlreicher ‚modernistischer‘ Komponisten. Er gilt deswegen mit einiger Berechtigung wegen seines brutalen Opportunismus als »worst composer«, als der schlimmste Komponist aller Zeiten. Seine eigenen Werke bleiben – wohl wegen der persona non grata Khrennikov – weitgehend ungeachtet.
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Valerius Ensemble – Paul Hindemith: Chamber Music

Paul Hindemith, 1923 - Foto vom Hindemith-Institut als Rechteinhaber unter GFDL zur Verfügung gestellt (http://bit.ly/GNU_fdl) oder CC-BY-SA-3.0 (http://bit.ly/CCBYSA]Paul Hindemith (1895-1963) gilt heute als »einer der herausragendsten deutschen Komponisten der Moderne«. So kann man es in allen einschlägigen Lexika und in allen Biografien (online und offline) nachlesen. Freilich: Für einen Komponisten seiner Bedeutung ist ein Œuvre relativ unbekannt. Es mag daran liegen, dass die heutige Musiklandschaft zu sehr auf eine „Hit-Komposition“ fixiert ist – etwa Beethovens ‚Fünfte‘, Mozarts ‚kleine Nachtmusik‘, Vivaldis ‚Vier Jahreszeiten‘ oder (um im selben Jahrhundert wie Hindemith zu bleiben) Ravels ‚Boléro‘ – damit kann Hindemith nicht dienen. Was freilich überhaupt nichts über die Güte seiner Musik aussagt, was aber für die tatsächliche Hindemith-Rezeption leider oft entscheidend ist.
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Alfred Brendel – The Legendary Mozart & Beethoven Recordings

Der österreichische Pianist Alfred Brendel (*1931) gehört zu den bedeutendsten Virtuosen des 20. Jahrhunderts. Das australische Musikmagazin Limelight wählte ihn (zurecht!) in die Liste der 10 besten Pianisten aller Zeiten. Nicht nur seine makellose Technik, sondern seine geradezu philosophische, ‚wissende‘ Herangehensweise machen ihn zu einem der herausragendsten Interpreten der Werke Mozarts und Beethovens aller Zeiten.
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Pieter-Jan Belder · Yuan Sheng · Elena Barshai · Amati String Trio – Johann Sebastian Bach: Goldberg Variations – played on harpsichord · piano · organ · string trio

Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen - TitelseiteSpätestens seit den legendären Aufnahmen von Glenn Gould 1955 gehören die “Goldberg-Variationen” von Johann Sebastian Bach (1685-1750) zu den populärsten Werken der Musikgeschichte. Ursprünglich für das »Clavecimbel mit zwei Manualen« (also das barocke Cembalo) und angeblich für den an Schlaflosigkeit leidenden Grafen von Keyserlingk geschrieben, werden die 30 Variationen mit einführender und abschließender Aria heute auf allen möglichen Instrumenten gespielt: auf dem modernen Konzertflügel und anderen Tasteninstrumenten wie Orgel, Akkordeon, Synthesizer sowie in kammermusikalischen Arrangements für Gitarren- oder Flöten-Ensemble, Streichtrio oder gar vollständige Sinfonieorchester.
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»Simeon ten Holt: Solo Piano Music« von Jeroen van Veen als „Recording of the Month“ beim Musicweb International

Jeroen van Veen - Simeon ten Holt: Solo Piano Music, Volumes I–VNichts nur hier im → Blog ist die neue Sammelbox von Jeroen van Veen mit sämtlichen Werken für Solo-Klavier von Simeon ten Holt (1923-2012) eine „Veröffentlichung des Monats“ wert, auch auf der renommierten unabhängigen Website Musicweb International wurde nun die 5-CD-Box als „Recording of the Month“ vom Redakteur (und Komponisten) Dominy Clements ausgezeichnet.
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Various: Joaquín Rodrigo Edition – Umfangreiche Sammlung mit Musik des populären spanischen Komponisten

Joaquín Rodrigo (1901-1999) ist einer der populärsten spanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, obwohl er gemeinhin nur mit wenigen Werken in Verbindung gebracht wird, namentlich seinen beiden ersten Gitarrenkonzerten, dem “Concierto de Aranjuez” (1939) und der “Fantasía para un Gentilhombre” (1954). Sein Gesamtwerk umfasst allerdings deutlich mehr als lediglich zwei Gitarrenkonzerte: Rodrigos Personalstil verband neoklassizistische Ansätze mit spanischer Folklore zu äußerst farbenreichen Kompositionen, die sowohl ansprechend als auch anspruchsvoll sind.
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Massimiliano Damerini & Marco Rapetti – Claude Debussy: Complete Music for Piano Duo

Claude Debussy - Quelle: Gaspard-Félix Tournachon [Public domain]Selbst bei solch einem populären Komponisten wie Claude Debussy (1862-1918) gibt es heute noch erstaunliche diskografische Lücken: Für die vorliegende Produktion wurde erstmalig die vollständige Musik Debussys für Klavier vierhändig und für zwei Klaviere aufgenommen. Dabei wurden nicht nur die Originalkompositionen für Klavierduo berücksichtigt, sondern auch die kunstvoll von Debussy selbst angefertigten Transkriptionen seiner Orchesterwerke wie „Prélude à l’après midi d’un faune“ oder „La Mer“. Solche Arrangements waren vor dem Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit ein elementares Mittel zur Verbreitung von neuer Musik, die so in die Stuben des Bürgertums Einzug hielt – und eine wichtige Einnahmequelle für Komponisten. Darüber hinaus erfüllten Klavierwerke zu vier Händen (ganz gleich ob an zwei Instrumenten oder – noch besser – an einem) auch noch einen gesellschaftlichen Zweck: In der biederen Bürgerlichkeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts war das gemeinsame Musizieren am Klavier eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen junge Männer und Frauen sich (im wahrsten Sinne des Wortes) nahe kommen konnten. Es war eine der wenigen Aktivitäten, die man über die Geschlechtergrenzen hinweg gemeinsam ausüben konnte, ohne etwas ‚unschickliches‘ zu tun.
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„Richard Wagner: Complete Piano Music“ von Pier Paolo Vincenzi bei mdr Figaro vorgestellt

Pier Paolo Vincenzi - Richard Wagner: Complete Piano MusicHeute kennt man Richard Wagner (1813-1883) vornehmlich wegen seiner Opern, mit denen er die Grundlagen des Musiktheaters nachhaltig veränderte. Sein eher kleines, fragmentarisches Klavierwerk bleibt hingegen weitgehend unbeachtet, obwohl es sich als valider Spiegel seiner frühen musikalischen Einflüsse und Entwicklungen erweist. Der italienische Pianist Pier Paolo Vincenzi hat nun anlässlich des diesjährigen Wagner-Jahres Wagners vollständiges Werk für Klavier für Brilliant Classics aufgenommen.

Die Doppel-CD wurde nun von André Stittner für den mitteldeutschen Kultursender mdr Figaro in der wöchentlichen Rubrik „Take 5“ vorgestellt.
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Michele Campanella – Franz Liszt: Wagner & Verdi Transcriptions

Franz Liszt, 1856 - Portrait von Wilhelm von KaulbachFranz Liszt (1811-1886) gehört ohne jeden Zweifel zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der Romantik. Gleichzeitig scheint der Ruhm des Meisterpianisten heute (immer noch) seine eigentlichen Verdienste als Komponist zu überschatten: Bis zum heutigen Tage nehmen wir Liszts Œuvre nur äußerst selektiv wahr. Liszts Transkriptionen sind heute wenig beachtete, nichtsdestoweniger kunstvolle Neudeutungen der Meisterwerke anderer Komponisten, gleichzeitig auch Vehikel für das Umsetzen eigener Ideen und Einsichten. Darüber hinaus waren sie im 19. Jahrhundert eine wichtige Quelle der Verbreitung populärer Melodien in einer Zeit ohne die Möglichkeiten der technischen Reproduzierbarkeit.
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