Various: Purcell Collection — Umfassende Purcell-Sammlung mit Spitzenaufnahmen

Henry Purcell - Portrait von Robert White [CC-BY-SA-3.0 (http://bit.ly/CCBYSA)]Henry Purcell (1659-1695) galt bereits zu Lebzeiten als der bedeutendste englische Komponist seiner Epoche und wurde als “Orpheus britannicus” verehrt. Trotz seines kurzen Lebens, er wurde gerade einmal 36 Jahre alt, hinterließ er ein relativ umfangreiches Œuvre, das alle wichtigen Bereiche der Barockmusik (Cembalo- und Orgelwerke, Kammermusik, geistliche Werke, Lieder, Opern und Schauspielmusiken) abdeckt. Anders als seine zeitgenössischen Kollegen imitierte er in seiner Musik nicht französische oder italienische Vorbilder, sondern schuf eine spezifisch eigene englische Tonsprache.

Bis ins 20. Jahrhundert galt Purcell in seiner Heimat als einziger britischer Komponist von Weltrang. Seine ungewöhnlich facettenreiche Musik, sein natürlicher Umgang mit Sprache und Melodie, wirkt bis in die heutige Gegenwartskultur: Popkünstler wie Sting und Klaus Nomi haben ‘The Cold Song’ aus “King Arthur” aufgenommen, Pete Townshend, Gitarrist und Songschreiber der Rockband The Who, zählt Purcell zu seinen wichtigsten Einflüssen.
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Fabio Mureddu · Davide Alogna · Giorgio Mirto · Duo Bonfanti · Quartetto Indaco · Le Cameriste Ambrosiane, Dario Garegnani – Giovanni Albini: Musica ciclica

Giovanni Albini (*1982), eine der interessantesten Figuren unter den jungen italienischen Komponisten, ist fasziniert von der Verknüpfung von Mathematik mit musikalischen Strukturen. In seiner (zumeist) tonalen, fest in der westlichen Tradition verwurzelten Musik experimentiert er mit den Möglichkeiten kleinste musikalische Partikel (eine Tonleiter, ein Akkord, ein Dreiklang) mittels der universellen Regeln der Mathematik zu umfangreichen Kompositionen zu entwickeln.
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Amber Docters van Leeuwen & Taisiya Pushkar: Flavours – Music for Cello and Piano (Debussy · Schnittke · Beethoven · Van Breen)

Die Cellistin Amber Docters van Leeuwen gehört zu den hoffnungsvollsten musikalischen Talenten der Niederlande. Amber Docters van Leeuwen & Taisiya Pushkar: FlavoursSie schloss ihre Ausbildung am königlichen Konservatorium in Den Haag cum laude ab und setzte dann ihre Studien an der Stony Brook University und an der Manhattan School of Music fort. In ihren Programmen kombiniert sie klassische Musik mit zeitgenössischer Pop- und Rockmusik. Sie hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen, darunter im Jahre 2008 den ersten Preis der renommierten Amsterdam Cello Biennale. Mehrfach hat sie mit bedeutenden Künstlern wie Bobby McFerrin, dem belgischen Jazzpianisten Jef Neve und dem puerto-ricanischen Popsänger Gabriel Rios zusammengearbeitet.

Ihre Vielseitigkeit ist Teil ihres modernen künstlerischen Selbstverständnisses ohne Scheuklappen und Vorurteile und spiegelt sich auch – trotz eines rein ‚klassischen‘ Programms – in ihrem Debütalbum „Flavours“ nieder, das nun bei Briilliant Classics erschienen ist.
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„Romantic Piano Quintets“ vom Nepomuk Fortepiano Quintet bei klassik.com besprochen

Nepomuk Fortepiano Quintet: Romantic Piano QuintetsBesser spät, denn nie! Bereits im Juni veröffentlichte Brilliant Classics die hochinteressante Box Romantic Piano Quintets mit Klavierquintetten von Johann Baptist Cramer (1771– 1858), Johann Dussek (1760-1812), Johann Nepomuk Hummel (1778-1837), Franz Limmer (1808- 1857), George Onslow (1784-1853), Ferdinand Ries (1784-1838) und Franz Schubert (1797-1828) gespielt vom niederländischen Nepomuk Fortepiano Quintet.

Die 4-CD-Box wurde nun von Dr. Jürgen Schaarwächter ausführlich im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
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Valerio Losito: Various Composers – Viola d’amore solo

Gast-Rezension von Rainer Aschemeier, Autor des Musikblogs The Listener. Die vollständige Besprechung kann man dort finden.

Kurz vor Toresschluss hält das Jahr 2012 noch einmal ein Highlight für uns bereit, das sich wahrlich gewaschen hat. Mit „Viola d’amore solo“ erschien im Dezember bei Brilliant Classics eine so wunderschöne neue CD-Produktion, dass ich aus dem Jubeln schier gar nicht mehr herauskommen möchte.

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Diogenes Quartet: Franz Schubert – Complete String Quartets Vol. 1: String Quartet D 804 ‘Rosamunde’ · String Quartet D 94 · Andante D 3

Franz Schubert ca. 1827 - Bild wird Anton Depauly zugesprochen, wurde früher Joseph Mähler zugeordnet [Public domainDer österreichische Komponist Franz Schubert (1797-1828) ist wohl das wichtigste Bindeglied zwischen der Wiener Klassik und der Romantik. Ausgehend von den kompositorischen Archetypen der Klassik experimentierte er gerne mit freieren Formen, die die erstarrten Gepflogenheiten der Wiener Tradition aufbrachen. Mit seiner Pionierarbeit, die zeit seines Lebens von seinen Zeitgenossen weitgehend unbeachtet bleiben sollte, machte er den Weg frei für die folgenden Generationen romantischer Komponisten, die flexibler als je zuvor mit den Formen und Besetzungen in der Kammermusik experimentieren konnten.

Trotz seiner relativ kurzen Schaffenszeit hinterließ Schubert ein umfangreiches Œuvre, das quasi alle Gattungen abdeckt: Er schrieb über 600 Lieder mit Klavierbegleitung und zahlreiche weitere Chorlieder und -gesänge, außerdem Singspiele und Opern, mehrere Messen, zwölf Sinfonien (davon fünf unvollendet) und zahlreiche weitere Orchesterstücke, ein umfangreiches Werk für Klavier und etliche kammermusikalische Kompositionen, unter anderem 15 Streichquartette, ferner Fragmente und Einzelsätze in verschiedenen Besetzungen. Überhaupt ist es auffällig, wie groß die Anzahl an Fragmenten ist, die Schubert hinterließ. Möglicherweise ist dies als Hinweis zu deuten, dass der die Öffentlichkeit scheuende Komponist noch lange am Ende seiner musikalischen Entwicklung angelangt war und viele Ideen beiseite gelegt wurden, um vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt ‚weitergedacht‘ zu werden …
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Kristóf Baráti & Klára Würtz: Ludwig van Beethoven – Complete Violin Sonatas

Ludwig van Beethoven (Gemälde von Karl Joseph Stieler, 1819)Eine Neuaufnahme der zehn Violinsonaten von Ludwig van Beethoven (1770-1827) ist heutzutage eigentlich nichts Besonderes mehr, im Gegenteil! Meiner Meinung nach gibt es viel zu viele Aufnahmen der zehn populären Sonaten: Ja, es gibt einige gute, aber es gibt auch zahlreiche mediokre Veröffentlichungen, die sich nicht lange am Markt durchsetzen können, weil sie nichts Neues, oder das Bekannte in nur mäßiger Umsetzung bieten. Doch es hilft alles nichts: Zumindest beim Publikum gelten die Violinsonaten Beethovens als so etwas wie das „Neue Testament“ (wenn man davon ausgeht, dass die Sonaten und Partiten für Violine solo von Bach (BWV 1001–1006) das „Alte Testament“ für die Violine sind), auch wenn es eigentlich Sonaten für Klavier und Violine (und eben nicht umgekehrt) sind: Am mit Abstand bekanntesten, am häufigsten aufgenommenen und aufgeführten Violinsonaten-Zyklus führt kaum ein Weg vorbei, wenn man sich als Violinist einen Namen beim Publikum machen will.
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»Friedrich Gernsheim – Violin Sonatas« von Stefan & Andreas Kirpal auf klassik.com besprochen

Stefan Kirpal & Andreas Kirpal: Friedrich Gernsheim - Violin SonatasNicht zuletzt durch den Einsatz des Bruderpaars Stefan Kirpal (Violine) und Andreas Kirpal beginnt man in den letzten Jahren die Musik des Wormser Komponisten Friedrich Gernsheim (1839- 1916) mit fast hundertjähriger Verspätung doch noch wahrzunehmen. Nach einer von der Kritik hochgelobten CD mit den Klavierquartetten Nos. 1 & 3 (Brilliant Classics 93997) haben sie vor einigen Wochen ein neues Album mit Gernsheims Musik für Klavier und Violine vorgelegt.

Die Doppel-CD wurde nun von Dr. Stefan Drees im unabhängigen Musikmagazin klassik.com vorgestellt.
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Stefan Kirpal & Andreas Kirpal: Friedrich Gernsheim – Violin Sonatas

Jede musikalische Epoche hat ihre Anfangsphase, ihre Blütezeit und ihren Niedergang. Kunst bedeutet steter Wandel und wer versucht das Rad der Erneuerung in der Kunst anzuhalten, der wird daran unweigerlich scheitern. Ich bin wahrlich kein Freund von Anachronismen in der Musik: Alles hat eben seine Zeit..
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Giorgio Mirto: Chamber Works with Guitar

Man soll sich das Beste ja nicht immer bis zuletzt aufheben (singt Herbert Grönemeyer in „Kopf hoch, tanzen“), Giorgio Mirto - Chamber Works With Guitardoch im Falle des italienischen Komponisten und Gitarristen Giorgio Mirto hat man sich bei Brilliant Classics nicht an diesen gut gemeinten Rat gehalten. Und das bedeutet wiederum für den Musikfreund, dass Mirtos Diskografie um ein weiteres absolutes Highlight erweitert worden ist. Nachdem er 2011 mit dem Album „Historias sin palabras“ (Brilliant Classics 9209) sich als einer der besten Interpreten des bekannten zeitgenössischen argentinischen Komponisten Maximo Diego Pujol (*1957) empfahl und sich dann vor einigen Wochen auf “Nocturnes for Guitar” (Brilliant Classics 9258, s. → Besprechung) als wandelbarer Interpret zeitgenössischer Komponisten präsentierte, stellt er auf seinem neuen Album „Chamber Works with Guitar“ erstmals ausschließlich eigene Kompositionen vor. Nach neun Alben als Interpret rückt zum ersten Mal der Komponist Giorgio Mirto in den Vordergrund. Und der ist mindestens ebenso interessant, wie der Interpret.
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